Der Kerryway 4. Etappe Glenbeigh – Cahersiveen

Dass das Frühstück hier im „Emir View“ wieder ausgezeichnet ist, muss ich wohl nicht betonen. Die Nacht verlief diesmal ruhig und ohne Störungen. Aber als ich das erste Mal wach wurde, sah ich schon das Dilemma – es regnet. Na gut, der Ire würde diesen Niesel nicht als Regen bezeichnen. Es ist wohl hier der normale Zustand zwischen den Schauern. Die Berge kann man nur erahnen. Na prima, denn gerade heute geht es auf einen Panoramaweg über dem Atlantik. Und gerade heute steht uns mit etwa 30 Kilometern eine ziemlich lange Etappe bevor. Ändern können wir es eh nicht. Und so lassen wir uns das Frühstück schmecken. Wieder gegen 9 Uhr verabschieden wir uns von unserer netten Gastgeberin.


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Der Kerryway Mai 2019

Vorwort:

Was hat uns dazu gebracht, diesen Weg in die Planung zu nehmen? Vorweg: Die Butter war´s nicht! Irland war schon lange auf dem Schirm, nachdem es uns in Schottland so gut gefallen hatte. Also wurde das Netz durchforstet nach Berichten und Videos. Und was ich bereits wusste, das irische Wetter gleicht leider dem schottischen: Zwischen den Schauern leichter Nieselregen, selten mal Sonne und fast immer Wind. Schottische wie irische Sprichworte ähneln sich deshalb und beschreiben eigentlich das gleiche Wetter: Wenn es dir nicht gefällt, warte 5 Minuten! – Was mich nun wieder etwas versönlicher stimmt, besteht doch die reelle Chance auch mal blauen Himmel zu sehen.


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Ein besonderes Wochende auf dem ökumenischen Pilgerweg – Sonntag 27.08.2017

Frisch war es in der Nacht, ist mein erster Gedanke als ich heute aufwache. 6 Uhr hat mein Smartphone gekräht. Ich bin glaube der erste, der über das Steinpflaster ins Badezimmer schleicht. Wenn man so aus dem Nichts so ne Strecke wie gestern läuft, spürt man doch etwas Muskelkater in den Beinen. Als ich zurück komme, sind die anderen auch wach. Ich gehe in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Die etwas gummiartigen Brötchen von Vorgestern kann man noch mal aufbacken. Und auch etwas Belag ist noch da. Der Instant Kaffee ist wie immer nur eine Notlösung. Zu Hause würde der nie in meine Tasse kommen. Er ist heiß, rehbraun und süß – das ist die Hauptsache. Kühl ist es heute Morgen, bemerke ich, als ich unsere Sachen rein hole, sehr kühl für Ende August. Doch der strahlend blaue Himmel verspricht uns einen schönen Tag. Wir wollen heute bis nach Freyburg an der Unstrut, wo uns unser Sohn mit dem Auto abholt. Das ist nicht ganz so weit wie gestern, also haben wir eigentlich viel Zeit.

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Ein besonderes Wochenende auf dem ökumenischen Pilgerweg – Samstag 26.08.2017

vor der Herberge in Keinliebenau

Es ist wie immer, wenn wir pilgern gehen. Die Tagesabläufe ähneln sich eigentlich und man ist sehr schnell im Kopf dem Alltag entflohen. Der Körper will dagegen noch nicht so ganz. Man merkt ihm sein Alter zunehmend an. Und so räkele ich mich noch etwas auf der Matratze, um zu prüfen, was heute weh tun könnte. Und dabei bin ich heute noch keinen Schritt gelaufen! Irgend jemand, der wahrscheinlich noch älter ist als ich, hat mir mal gesagt: Was nicht weh tut, ist wahrscheinlich schon abgestorben – schöne Aussichten! Also schnell hoch vom Schlaflager, bevor was abstirbt und ab in den Tag!

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Ein besonderes Wochenende auf dem ökumenischen Pilgerweg – Freitag 25.08.2017

Es ist Freitag, der 25. August 2017. Wir sitzen im Auto unseres Sohnes und werden von ihm nach Leipzig gebracht. Im Kofferraum seines Golf liegen unsere prall gefüllten Rucksäcke. Ob man 5 Wochen oder 2 Tage unterwegs ist, ist für die Menge der Ausrüstung und der Wäschestücke eigentlich egal. Wir kennen aber aus Erfahrung die Versorgungssituation auf dem Lande in Deutschland nur zu gut und haben für den Abend und das Frühstück etwas mehr vorgesorgt als sonst. Und so sind die Rucksäcke auch viel schwerer als üblicherweise. Es ist sowieso vieles anders an diesem Wochenende. Doch dazu später….

Rittergutskirche Kleinliebenau

Ja, wir machen uns wieder auf den Weg. Fast zwei Jahre sind vergangen, seit wir zum letzten Mal auf einem Pilgerweg unterwegs waren. Wenn es auch nur ein Wochenende wird, an dem wir unterwegs sind. Im September 2015 war es zuletzt, als wir dem Caminho Portugues von Porto nach Santiago und weiter an den Atlantik nach Muxia folgten. Zwei Jahre sind eine lange Zeit für jemanden, der vom Pilgervirus befallen ist. Aber man wird eben älter und da verhindert dieses und jenes Zipperlein, dass man sich auf den Weg machen kann. Ganz untätig waren wir im vergangenen Jahren jedoch nicht. Denn im Juni diesen Jahres haben wir einige Touren auf Mallorca unternommen und 2016 waren wir auf der Wanderinsel La Palma, wo wir einige Vulkane erklommen haben. Geplant war jeweils zwar wesentlich mehr. Aber wenn der Körper nicht richtig mitspielt….?

Doch wie kommt es, dass wir heute nun unsere Rucksäcke wieder gepackt und die Wanderschuhe an den Füßen haben? Und warum haben wir so viel zu Essen mit?


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Offenes Lesecaffee in Delitzsch

Jeden letzten Sonntag um 17 Uhr findet in der Altstadtkneipe Nr. 2 ein offenes Lesecaffee statt. Hier können alle die es wollen, ihr selbst geschriebenes oder auch fremde Sachen vorlesen. Jeder hat 10 Minuten Zeit dafür. Erlaubt ist alles außer Propaganda. Während der Veranstaltung wird nichts gewertet. Dazu hat man dann danach, während einer gemütlichen Runde in der Nr.2 die Gelegenheit .

Warum schreibe ich das hier?

Im vorigen Jahr sprach mich eine Lokalreporterin der LVZ und später auch eine ehemalige Klassenkameradin an, ob ich nicht mal was aus meinem umfangreichen Blog vorlesen möchte . Sie hatten hier einiges gelesen und fanden es wert, dass man dies auch mal öffentlich vorträgt. Ich fühlte mich zwar geschmeichelt aber doch etwas überfordert. Oder sollte ich besser überschätzt schreiben? Erst nach langem Zureden ließ ich mich darauf ein und begann eine Serie mit dem Bericht über den West Highland Way. Das passte ganz gut in die Runde, da sie in der Whisky – Stube der Gaststätte stattfand. Die Atmosphäre war sehr angenehm und meine Texte kamen offenbar recht gut an.

Kurz und gut, mittlerweile bin ich mit dem West Highland Way durch und lese nun den Reisebericht über den Caminho Portugues. Am 23. Oktober um 17 Uhr geht es weiter mit der ersten Etappe, nachdem ich vorigen Monat die Einleitung gelesen habe.

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Wer also in der Nähe ist oder im Umkreis von Delitzsch wohnt – es ist eine offene Veranstaltung – kein Eintritt und man kann auch nur zuhören. Es geht ziemlich bunt zu und eigentlich ist immer für jeden etwas dabei.

Ich entschuldige mich schon mal dafür, dass ich wahrscheinlich wieder mal etwas überziehe.

Gruß Gert .

von Porto nach Muxia – 14. Etappe – von Olveiroa nach Muxia

Das Beste kommt immer zum Schluss, sagt ein Sprichwort. Und wir sind nun gespannt ob das stimmt, als wir uns in stockdunkler Nacht auf den Weg machen zu unserer letzten Etappe auf dem Weg von Porto nach Muxia.

die neue Bar in der Herberge Horreo in Olveiroa

die neue Bar in der Herberge Horreo in Olveiroa

Zuvor jedoch frühstücken wir in der neuen Bar der Herberge. 2012 haben wir uns dazu noch in dem kleinen Raum gedrängt, in dem wir in diesem Jahr die Nacht verbracht haben. Die Blicke der drei Spanier verraten mir, dass ich in der Nacht geschnarcht haben muss. Nun ja, ich meine, sie sind die Letzten, die sich darüber aufregen sollten. Zum Glück hatte ich meine Ohrenstöpsel. Heute geht beim Frühstück alles etwas ruhiger und lässiger zu. Die meisten, die hier mit uns in dem großen hellen Raum frühstücken werden wir wohl nicht wieder sehen. Denn der überwiegende Teil geht von hier erfahrungsgemäß in Richtung Finisterre weiter. Da wir dort bereits 2012 waren, haben wir vor, diesmal nach Muxia zu laufen. Die Streckenführungen, die ich im Internet gefunden habe widersprechen sich etwas. Vor allem im dritten Drittel, also etwa 10 Kilometer vor Muxia weichen einige Beschreibungen erheblich voneinander ab. Ich hoffe also, dass auch dieser Weg gut gekennzeichnet ist. (im Nachhinein kann ich Entwarnung geben: Der Weg ist ausreichend gekennzeichnet.) Auch heute werden es wieder weit über 30 Kilometer werden, wenn alles gut geht. In Muxia wird Jörg auf uns warten, der heute mit dem Bus von Santiago dorthin fährt.
Hier die Strecke, wie wir sie gegangen sind: Klick

QR Code für diese Strecke bei GPSies

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Als kleinen Service gibt es hier einen Link zu einem Informationsblatt über die Wege nach Finisterre und Muxia.

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von Porto nach Muxia – 13. Etappe – von Negreira nach Olveiroa

Um 6.30 Uhr ist heute bereits die Nacht zu Ende, als mein Wecker lärmt. Wenn man auf andere Pilger in einer Massenunterkunft keine Rücksicht nehmen muss, ist man relativ schnell fertig mit dem packen. Nur noch schnell die Betten abgezogen und schon können wir unser Zimmer verlassen. Doch bevor wir die heutige sehr lange Etappe angehen, wollen wir eigentlich noch einen Happen essen. Doch die Tür zur Herberge ist noch verschlossen. Also werfen wir unseren Schlüssel in den Briefkasten und gehen los, um uns ein Frühstück im Ort zu suchen. Außerdem muss ich noch einen Geldautomaten aufsuchen, was in dieser Finsternis nicht so einfach ist. Ein paar Pilger, die ebenfalls bereits auf den Beinen sind, geben mir den entscheidenden Hinweis, wie ich meinen Brustbeutel wieder füllen kann. Unser Standard – Frühstück hängt mir langsam zum Hals raus. Zumal der Toast hier in der kleinen Bar im Zentrum von Negreira besonders hart geraten ist. Auch der Kaffee ist nicht die Wucht. Der Tag kann nur noch schöner werden in Anbetracht dieser Nebelsuppe, die da draußen wabert. Und hell will es auch nicht werden.
Hier der GPS Track zur Etappe: Klick

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von Porto nach Muxia – 12. Etappe – Santiago de Compostela – Negreira

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(Karte von OSM)

Die heutige Etappe sind wir 2012 schon mal gelaufen. Aber das wissen ja die aufmerksamen Leser meines Blogs bereits. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man vieles von seiner Umgebung intensiver erlebt, wenn man einen Weg mehrmals geht. Man nimmt sich mehr Zeit auf Nebensächlichkeiten zu achten, anstatt ständig in den Körper zu lauschen, wie gut es ihm heute geht oder nach Wegzeichen zu suchen. Meinem Körper geht es seit einigen Tagen bemerkenswert gut. Und darum sorge ich mich auch nicht um die zwei satten Anstiege, die wir heute zu bewältigen haben. Das Wetter verspricht uns wieder seine schönere Seite zu zeigen und Sorgen um die Unterkunft müssen wir uns sicher auch nicht machen, laufen doch erfahrungsgemäß wesentlich weniger Pilger weiter zum Meer.

Hier der Link zum GPS Track: Klick

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von Porto nach Muxia – 11. Etappe – von Padrón nach Santiago de Compostela

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Bar “Don Pepe”

Heute nun gehen wir nach Santiago – zum dritten Mal. Aber zum ersten Mal im Sonnenschein. Bisher hat uns Santiago immer im Regen empfangen. Das ist heute sehr unwahrscheinlich, wenn der Wetterbericht stimmt. Wir wollen zeitig da sein, um noch etwas in der Stadt unternehmen zu können. Dass es dann ganz anders kommt, wissen wir noch nicht, als wir uns 7 Uhr vor der kleinen Bar in der Nähe der Santiago – Kirche treffen. Die persönliche Werbung des netten Herrn, der uns gestern ansprach, hatte also Erfolg. Es ist auch die einzige Bar, die bereits geöffnet hat, soweit ich das beurteilen kann. Als wir eintreten sind wir baff. Der gesamte Raum hängt voller Pilger – Utensilien. Das sind so viele Erinnerungsstücke, dass man völlig die Übersicht verliert. Selbst an der Decke hängen Kleidungsstücke, auf denen so mancher Pilger sich verewigt hat. Hier beginnen scheinbar die meisten Pilger ihre letzte Etappe vor Santiago. Zu Toast und Kaffee bestellen wir frisch gepressten Orangensaft und ich muss hier einfach ein paar Fotos machen. Leider merke ich mir nicht den Namen der Bar in der Rua Ruiz Pons. Aber wer nach Padrón kommt, wird sicher Bekanntschaft machen mit dem Besitzer. Er spricht jeden Pilger an, der an seiner Bar vorbei geht. Wirklich – das ist keine plumpe Werbung, damit man in den Laden geht! Das lohnt sich wirklich, dort sein Frühstück zu nehmen. Wenn ihr dann auch noch im Pilgerbuch ein paar Zeilen hinterlasst, macht ihr die guten Leute richtig glücklich. Zu unserer großen Überraschung nimmt der Hausherr dann bei der Verabschiedung auch noch jeden von uns in den Arm und wünscht uns einen guten Weg. Das ist ein Ritual, welches ich als sehr angenehm und rührend empfinde.

Unterdessen hat mir jemand über Facebook den Namen der Bar genannt: Bar “Don Pepe”. Sie hat sogar eine Facebook Seite.
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von Porto nach Muxia – 10. Etappe – von Caldas de Reis nach Padrón

Der 100. Post in diesem Blog!!!!

Der Weg aus Caldas de Reis

Der Weg aus Caldas de Reis

Zur Feier des Tages gehen wir heute nach Padrón. Das ist die vorletzte Etappe vor Santiago. Alpinistische Fähigkeiten sollte der Weg von heute uns eigentlich nicht abverlangen. Der höchste Punkt liegt bei etwa 160 Metern über dem Meer. Und so können wir ganz easy am Morgen los laufen. Ich bin wieder mal der erste, der unten vor der Unterkunft steht und ungeduldig auf den Rest der Truppe wartet. Bereits bemerkt habe ich mit Bedauern, dass die Bar vorne an der Ecke noch geschlossen ist. Als Andrea und Jörg sich zu mir gesellen, gehen wir gemeinsam zu Marions Hotel, welches direkt am Weg liegt. Sie hat noch ein paar Probleme mit der Bezahlung, da die Rezeption noch nicht besetzt ist. Ja – wir Pilger sind ein frühes Völkchen. Da kann so mancher nicht mithalten. Das wir hier mithalten, grenzt allerdings an ein Wunder nach der gestrigen Nacht. Jedenfalls geht es mir nach diesem Portwein Gelage bemerkenswert gut. Andrea schaut da heute noch etwas zerknautschter aus der Wäsche.
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von Porto nach Muxia – 9. Etappe – von Pontevedra nach Caldas de Reis

hier gibt´s heute Frühstück

hier gibt´s heute Frühstück

Wie verabredet treffen wir uns heute morgen in Mitten der Altstadt von Pontevedra. Alles ist noch ziemlich ruhig auf den Straßen und eine geöffnete Bar haben wir auch noch nicht gefunden. Gleich hier an dem kleinen Platz brennt dann aber bereis Licht und drinnen werkelt schon jemand. Eine junge Frau kommt raus und beginnt die Tische und Stühle, die am Abend erst übereinander gestapelt wurden, wieder zu verteilen. Sie schaut nicht schlecht, als wir einfach mit anfassen. “Viele Hände schaffen schnelles Ende!”. Sie versteht es zwar nicht, freut sich jedoch trotzdem. Und wir haben auch was davon. Denn sie macht ihre Bar etwas eher für uns auf. Auf Barhockern vertilgen wir unseren Toast, gehen noch mal auf Toilette und marschieren los.

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von Porto nach Muxia – 8. Etappe – Redondela – Pontevedra

am Morgen durch Redondela

am Morgen durch Redondela

Unseren Schlüssel zur Herberge versenke ich pünktlich um 7 Uhr im Briefkasten des Hauses. Dann machen wir uns auf die Suche nach einer Bar, in der wir frühstücken können. Bisher sind wir eigentlich immer schnell fündig geworden. Und so müssen wir auch heute nicht lange suchen, bis wir eine finden. Ein paar nette Leute auf der Straße erkennen sofort, wonach wir suchen und deuten mit dem Finger in die richtige Richtung. Das Übliche: “Tostada i Café con Leche, por favor”. Kaffee ist unbedingt notwendig zum “titschen”. Denn sonst bricht man sich die Schneidezähne raus, so kross ist das Weißbrot meist getoastet. Wir lassen uns Zeit. Denn erstens ist es noch dunkel draußen und zweitens sind es heute auch wieder nur etwas über 20 Kilometer. Wir konnten ja die heutige Etappe teilen. Die Unterkunft in Pontevedra haben wir sicher. Da die dortige Herberge etwas außerhalb des Zentrums liegt, wollen wir in einer Pension im Zentrum übernachten. Der nette Hospitalero von Redondela hat uns dort angemeldet, zumindest Andrea und mich. Jörg wird im gleichen Hotel übernachten, in dem sich Marion bereits einquartiert hat.
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von Porto nach Muxia – 7. Etappe – O Porriño – Redondela

DSC00582Wie meist in den Herbergen tapert am Morgen auf der Suche nach den Klamotten alles im Dunkeln herum. Obwohl alle schon wach sind, fasst sich niemand ein Herz und schaltet das Licht an. Ich habe das mal gemacht und prompt böse Blicke und Kopfschütteln geerntet. Also lasse ich es seit dem lieber. Ich schaue, nachdem wir unsere Rucksäcke runter in den hell erleuchteten großen Aufenthaltsraum gebracht haben mit der Taschenlampe unterm Bett noch mal nach, ob nichts liegen geblieben ist. Die letzte Amtshandlung in der Herberge von O Porriño ist das entsorgen der Einweg – Laken. Vor den Schlafräumen stehen große Behälter dafür. Alles gut organisiert hier! Aus dem Automaten gibt es noch einen Kaffee und ein paar Kekse. Dann geht´s los. Draußen nimmt mir dann ein Mitpilger meine Kamera aus der Hand und macht dieses Foto. Wie man sieht, ist es noch dunkel.

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von Porto nach Muxia – Auf nach Spanien – Valença – O Porriño

Herberge in Valença

Herberge in Valença

Wie befürchtet, war die Nacht wieder eine einzige Rutschpartie auf diesen Matratzen. Und um 6 Uhr war die Nacht dann endgültig für mich vorbei. Neben mir schliefen zwei junge Portugiesinnen, die sich irgendwie nicht ordnen konnten. Ewig kramen sie nun schon seit einer Stunde in ihren Klamotten rum und je mehr sie sich mühen, keine Geräusche dabei zu machen, umso mehr geht das schief. Auf die Idee, das ganze Zeug einfach mit hinaus auf den Gang zu nehmen und dort zu packen, kommen sie leider nicht. Und ich habe keine Lust, so früh am Morgen eine Diskussion anzufangen.  Ich drehe mich also auf die andere Seite. Dort liegt Andrea, die von alle dem nichts mitzubekommen scheint. Später jedoch fragt sie mich, was denn das für zwei waren, die da heute Morgen nicht aus der Falte kamen. Das ist halt die Kehrseite, wenn man in einer Herberge übernachtet. Man muss viel Toleranz üben können.

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von Porto nach Muxia – der letzte Tag in Portugal – von Rubiães nach Valença

Morgengrauen über Agualonga

Morgengrauen über Agualonga

Pünktlich steht heute Morgen das Frühstück auf dem Tisch. Und neben Fernando lässt sich auch die Hausherrin mal blicken. Wir haben so die Gelegenheit, uns nochmals persönlich für das Abendessen zu bedanken, welches sie gezaubert hat, obwohl sie am Morgen noch nicht wusste, dass es Gäste gibt. Auch bei Fernando bedanken wir uns nochmals, als wir uns verabschieden. Er begleitet uns zum Hoftor, natürlich nicht ohne es zu versäumen uns zu bitten, seine Casa da Oliveirinha weiter zu empfehlen. (Er ist schon geschäftstüchtig dieser Fernando.) Das möchte ich hiermit unbedingt tun. Auch wenn es für die meisten Pilger etwas zu kostspielig sein dürfte und für meinen Geschmack zu viel Luxus birgt, diese Unterkunft hat was. Und wenn mal ein Pilger die Nase so richtig voll hat von Massenlagern, Stockbetten, Gemeinschaftsduschen und Schnarchern, dann ist er hier genau richtig, um sich mal einen Abend in schönem und ruhigem Ambiente zu erholen.

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von Porto nach Muxia – Und manchmal kommt es anders.. – Ponte de Lima – Rubiães

Blick aus unserer Unterkunft

Blick aus unserer Unterkunft

Der Wetterbericht hat heute den ganzen Tag Sonne versprochen. So kann man den Tag doch gleich ganz entspannt beginnen. Wir gehen wie bereits geschrieben heute erst mal getrennte Wege. Mit Jörg wollen wir uns nachher an einer vereinbarten Pandaria treffen, um zu frühstücken, bevor wir uns auf den Weg nach Rubiães machen. Das sind zwar heute nur knapp 18 Kilometer aber die haben es in sich. Denn wir haben den höchsten Punkt des Caminho Portugues vor uns. Marion und Jürgen liegt sehr daran, wirklich jeden Meter des Portugues zu laufen. Sie sind sicherlich schon unterwegs zurück nach Vitorino dos Piães. Jörg steht zum Glück auf dem Standpunkt, dass er auf einem Camino niemals wieder zurückgehen oder fahren will, wenn er schon mal wo angekommen ist. Und ich? Ich bin froh, überhaupt bis hierhergekommen zu sein. Ich habe den Eindruck, dass es von Jahr zu Jahr schwerer geht. Zum Glück verklärt sich das Ganze, wenn man erst mal wieder ein paar Wochen zu Hause ist. Dann bleiben nur noch die schönen Erinnerungen. Dieser Blog hier soll dafür sorgen, dass aber auch die weniger schönen Erlebnisse in der Erinnerung bleiben.

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von Porto nach Muxia – Fast das Ende – (Barcelinhos – Ponte de Lima)

Seltsamer Titel? Stimmt! Im Laufe des heutigen Berichtes werde ich die Sache aufklären.

Blick nach Barcelos

Blick nach Barcelos

Das Schnarchkonzert in dieser Nacht hielt sich in Grenzen. Trotzdem war ich laufend wach. Andrea meckert auch über das Bett. Diese abwaschbaren Kunstleder – Bezüge sind sicher sehr hygienisch. Aber man läuft Gefahr mit samt seinem Schlafsack aus dem Bett zu rutschen, so glatt ist die Auflage. Da genügend Waschbecken und Toiletten vorhanden sind, benötigen wir nicht lange, bis wir fertig zum Abmarsch sind. Um die noch Schlafenden nicht zu stören, klemme ich den ganzen Haufen Klamotten und den Rucksack einfach unter den Arm und gehe hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort auf dem großen Tisch ist es auch viel bequemer, den Rucksack einzupacken, als oben kniend auf dem Fußboden. So richtig trocken sind die Sachen ja noch nicht. Vor allem die Schuhe fühlen sich noch sehr feucht an. Nach ein paar Minuten an den Füßen, sind sie dann aber warm und gar nicht mehr so unangenehm.
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von Porto nach Muxia – 2. Etappe Vila do Conde – Barcelinhos

Eigentlich könnte ich es heute ganz kurz machen und nur zwei Wörter hier hinterlassen:
Wind und Regen.
 
Aber ich glaube, da wären hier einige Mitleser nicht ganz einverstanden. Trotzdem – es war eine Katastrophen – Wanderung. Ich glaubte immer, dass unsere Etappe von Negreira nach Olveiroa im Jahr 2012 (siehe Camino Finisterre) nicht steigerungsfähig wäre – doch, das geht!!
Aber der Reihe nach….

was soll ich dazu sagen?

was soll ich dazu sagen?

Nach einer erholsamen Nacht stehen wir 7 Uhr auf. Der erste Gang noch vor der Toilette ist der zum Fenster. Der Parkplatz hinter dem Hotel ist nass. Um zu prüfen, ob es regnet, schiebe ich das Fenster zur Seite und strecke den Arm heraus. Nichts! stelle ich erfreut fest, immer noch in dem Glauben, dass der Wetterbericht mal wieder stark übertrieben hat. Hat er nicht!, um das schon mal vorweg zu nehmen. Auf den portugiesischen Wetterbericht kann man sich (leider) verlassen. Die kennen ihre Gegend hier und die Unbilden, die da auftreten können. Außerdem war der Aktionismus der Barbesitzer, die gestern Abend ihr Hab und Gut gesichert haben ja Warnung genug für uns.

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von Porto nach Muxia – 1. Etappe – auf dem Holzweg

unser erstes Nachtlager

unser erstes Nachtlager

Man hätte Seekrank werden können bei diesem Geschaukel in diesem Bett. Es ist 7 Uhr, Zeit aufzustehen. Draußen dämmert es und um 8 Uhr treffen wir uns mit Jürgen. Da wir nicht in Porto los gehen, ist die Strecke bis Vila do Conde für den ersten Tag mit etwa 24 Kilometern machbar. Wären wir an der Kathedrale los gelaufen, wie ich es mal ursprünglich geplant hatte, müssten wir heute bereits in Lavra auf dem Campingplatz Orbitur übernachten, damit wir uns am ersten Tag nicht gleich übernehmen. Dort werden zu pilgerfreundlichen Preisen nette kleine Bungalows vermietet. Ich hatte bereits im Mai per Mail dort angefragt, jedoch keine Antwort erhalten. War wohl doch noch zu lange hin. Sonst wird jedoch berichtet, dass das eigentlich klappt mit der Vorbestellung. Nun bin ich ganz froh, diese Variante gewählt zu haben, da wir so am Ende der Reise noch zwei Tage Zeit haben, uns Porto anzusehen. Das sehen wir heute nur aus der Ferne. In 11 Tagen wollen wir in Santiago sein. Dort habe ich für uns zwei bereits eine Unterkunft gebucht. Diese Stadt ist trubelig genug. Da muss man seine Zeit nicht auch noch mit der Bettensuche vergeuden. Zudem die ganz schön teuer werden können, wenn man spät am Tag dort ankommt. Bereits einen Tag später geht es dann zunächst auf bekannten Wegen in Richtung Muxia. Drei Tage habe ich für diese Strecke geplant. Ja… ich weiß ja, zu viel Planung verdirbt etwas die Stimmung auf dem Camino. Aber der Flieger wartet nun mal nicht und ich komme schwer aus meiner Haut.

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