So, es geht in die letzte Runde: Der erste Gang heute Morgen ist nicht der zur Toilette, sondern der zum Fenster. “Na Gott sei Dank – es regnet nicht mehr. Im Gegenteil, die Sonne lugt zwischen flachen Wolken am Horizont hindurch. Voller Tatendrang packen wir und gehen hinunter zum Frühstück. Diese Pension bei der Sünderhaufs ist wirklich zu empfehlen. Sicher kein Luxushotel (wer will das schon auf einem Pilgerpfad?) aber auch Andrea meint, dass die Leute hier so nett sind und in den Betten haben wir so gut geschlafen. Die Wirtsfrau tischt auf, was das Zeug hält und sagt, dass wir uns ruhig noch was zum Mitnehmen schmieren sollen. Wir bedanken uns herzlich. Ich frage, ob ich noch ein Foto von den beiden machen und Fotos von der Pension hier im Blog veröffentlichen darf. “Von der Pension? – das ist kein Problem! Und wenn ihr jemanden wisst, der hier mal übernachten möchte…. wir freuen uns auf jeden Gast.” Ich denke da kann man ruhig mal die Werbetrommel rühren. Hier die Kontaktdaten: Link. Vor dem Foto zieren sich die Beiden dann etwas, weswegen ich es hier nicht veröffentliche. Sie haben aber eigentlich gar keinen Grund dazu, denn sie sind darauf richtig gut getroffen.
Monat: September 2014
Sächsischer Jakobsweg Teil 2: NUZ Vogtland in Oberlauterbach – Oelsintz/Vogtl.
Der vorletzte Tag auf dem sächsischen Jakobsweg ist angebrochen. Wir versuchen unsere Morgentoilette so gut es geht in dem winzigen Waschbecken zu vollenden. Ein Blick aus dem Dachfenster der Toilette verrät mir, dass das Wetter auch heute wieder schön wird. Wir packen unsere sieben Sachen, ziehen die Betten ab und räumen das Zimmer auf. Draußen werkelt schon jemand. Und als wir in den “grünen Salon” (das für die Betreuer vorbehaltene Zimmer wird so genannt, weil eine riesige dunkelgrüne Sitzgruppe drin steht.) betreten, steht da schon das Frühstück auf dem Tisch. So beginnt der Tag recht entspannt.
Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Irfersgrün – NUZ Vogtland in Oberlauterbach
Um es vorweg zu nehmen: NUZ heißt Natur und Umweltzentrum. Hier hatte ich im Voraus ebenfalls angerufen und zunächst eine Absage erhalten. Doch wenig später rief Frau Sehling, die hier für die Vermietung zuständig ist zurück und sagte, dass sie ein Zimmer für uns frei geräumt haben und wir gern kommen können. Na ich bin gespannt, da ich ihr gesagt habe, das kann auch ne Besenkammer sein – Hauptsache wir haben einen Platz für unsere Isomatten, ne Toilette, ne Waschmöglichkeit und natürlich ein Dach über dem Kopf. Hier in Irfersgrün werden wir mit einem üppigen Frühstück überrascht. Man hat ein richtiges Buffet aufgebaut, mit allem was das Herz oder besser der Magen begehrt.
Es ist etwas kühl heute Morgen spüre ich, als ich draußen auf Andrea warte.
Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Reinsdorf b. Zwickau – Irfersgrün
Wir haben uns für 8:30 Uhr mit Herrn Wandrack zur Besichtigung der Kirche verabredet. “Ihr findet mich dann schon hier irgendwo auf dem Gelände.” sagte er gestern. Also stehen wir 7 Uhr auf und machen uns fertig, so dass wir uns nachher nur noch die Rucksäcke schnappen müssen. Viel zu spät lese ich in der Bäckerei an einer Tafel, dass man hier auch belegte Brötchen anbietet. So zwänge ich mir nun das Süßzeug rein, was am frühen Morgen so gar nicht mein Geschmack ist. Da will ich lieber ne Semmel mit was herzhaftem drauf. Nun liegt mir dieser Kuchen wieder wie ein Stein während der ersten Kilometer schwer im Magen. Als wenn es nicht schon schwer genug wäre…. Doch ich will nicht meckern, denn so in der Nähe gleich eine Möglichkeit für ein Frühstück zu finden ist auf unseren bisherigen Pilgerwegen eher die Ausnahme gewesen.
Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Jahnsdorf – Reinsdorf b. Zwickau
Wir sitzen in der gut ausgestatteten geräumigen Küche und frühstücken. Es gibt die Reste von gestern. (Was sonst?) Heute geht es über Stollberg bis kurz vor Zwickau nach Reinsdorf. Laut Karte ist viel Wald dabei aber auch zwei längere Strecken direkt neben der Autobahn A72. Na wird schon nicht so schlimm werden. Ebenfalls aus der Karte erfahre ich, dass es in Reinsdorf eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Und wenn wir nicht gar zu sehr bummeln, dann hat die auch noch offen, wenn wir ankommen. Das erspart uns schon mal zusätzliche Kilos im Rucksack. Wir ziehen noch die Betten ab, packen die Rucksäcke wieder ein und auf der sehr langen Treppe nach unten merke ich, dass mein Muskelkater fast verschwunden ist – Na wird doch!)
Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Chemnitz – Jahnsdorf
Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Falkenau – Chemnitz
Der erste Blick heute morgen ist aus dem Fenster – nein, es regnet nicht. Auf dem kleinen runden Tisch kommt mein Tauchsieder wieder zum Einsatz. Auf diese Weise bekomme ich Andrea besser aus dem Bett. Es riecht nach Kaffee, auch wenn es nur löslicher ist, in dem auch gleich Milch und Zucker drin sind. Der Rest der Schuleinführungsfeiergesellschaft, der ebenfalls hier übernachtet hat, ist auch schon wieder zu Gange. Wir packen also schnell unsere Sachen zusammen, beißen noch mal in die bereits gummiartige Semmel (es ist erstaunlich, wie lange man so ne Semmel noch genießen kann, wenn nichts anderes da ist) und verlassen den Ferienhof. Ich mache noch einige Fotos, die gestern im Regen nicht so gut geworden wären. Doch es ist für 8:30 Uhr noch sehr dämmrig. Und die Fotos bekommen eine eher mausgraue Stimmung. Wir sind keine 100 Meter auf der schmalen Asphaltstraße in Richtung Flöha – Brücke unterwegs – und schon regnet es wieder.
Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Delitzsch – Freiberg – Falkenau
Sächsischer Jakobsweg zweiter Versuch….
Ich weiß, es war lange Ruhe hier….
Ich war mit Bruder Gustav (also ohne Andrea) im vorigen Oktober schon mal auf dem Sächsischen Jakobsweg unterwegs. Wir wollten von Dresden nach Chemnitz gehen, was uns ja wie man im vorigen Post lesen kann, auch teilweise gelang.
Nun kam aber dieser dumme Achsenbruch an Gustavs Pilgerwagen dazwischen und wir mussten kurz vor Flöha abbrechen. (siehe voriger Post) Im Nachhinein gebe ich ja zu, dass mir das miese Wetter im vorigen Jahr diese Entscheidung recht leicht machte. Aber was man anfängt, bringt man auch zu Ende. Das hat mir mein Vater beigebracht. Und das versuche ich eigentlich schon während meines gesamten Lebens so zu halten, auch wenn einige Vorhaben mit zunehmendem Alter etwas länger dauern :). Aber dieser Weg ging mir seither nicht mehr aus dem Sinn. Und so plante ich bereits seit Anfang des Jahres die Zeit dafür ein.