Ein besonderes Wochende auf dem ökumenischen Pilgerweg – Sonntag 27.08.2017

Frisch war es in der Nacht, ist mein erster Gedanke als ich heute aufwache. 6 Uhr hat mein Smartphone gekräht. Ich bin glaube der erste, der über das Steinpflaster ins Badezimmer schleicht. Wenn man so aus dem Nichts so ne Strecke wie gestern läuft, spürt man doch etwas Muskelkater in den Beinen. Als ich zurück komme, sind die anderen auch wach. Ich gehe in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Die etwas gummiartigen Brötchen von Vorgestern kann man noch mal aufbacken. Und auch etwas Belag ist noch da. Der Instant Kaffee ist wie immer nur eine Notlösung. Zu Hause würde der nie in meine Tasse kommen. Er ist heiß, rehbraun und süß – das ist die Hauptsache. Kühl ist es heute Morgen, bemerke ich, als ich unsere Sachen rein hole, sehr kühl für Ende August. Doch der strahlend blaue Himmel verspricht uns einen schönen Tag. Wir wollen heute bis nach Freyburg an der Unstrut, wo uns unser Sohn mit dem Auto abholt. Das ist nicht ganz so weit wie gestern, also haben wir eigentlich viel Zeit.

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Ein besonderes Wochenende auf dem ökumenischen Pilgerweg – Samstag 26.08.2017

vor der Herberge in Keinliebenau

Es ist wie immer, wenn wir pilgern gehen. Die Tagesabläufe ähneln sich eigentlich und man ist sehr schnell im Kopf dem Alltag entflohen. Der Körper will dagegen noch nicht so ganz. Man merkt ihm sein Alter zunehmend an. Und so räkele ich mich noch etwas auf der Matratze, um zu prüfen, was heute weh tun könnte. Und dabei bin ich heute noch keinen Schritt gelaufen! Irgend jemand, der wahrscheinlich noch älter ist als ich, hat mir mal gesagt: Was nicht weh tut, ist wahrscheinlich schon abgestorben – schöne Aussichten! Also schnell hoch vom Schlaflager, bevor was abstirbt und ab in den Tag!

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Ein besonderes Wochenende auf dem ökumenischen Pilgerweg – Freitag 25.08.2017

Es ist Freitag, der 25. August 2017. Wir sitzen im Auto unseres Sohnes und werden von ihm nach Leipzig gebracht. Im Kofferraum seines Golf liegen unsere prall gefüllten Rucksäcke. Ob man 5 Wochen oder 2 Tage unterwegs ist, ist für die Menge der Ausrüstung und der Wäschestücke eigentlich egal. Wir kennen aber aus Erfahrung die Versorgungssituation auf dem Lande in Deutschland nur zu gut und haben für den Abend und das Frühstück etwas mehr vorgesorgt als sonst. Und so sind die Rucksäcke auch viel schwerer als üblicherweise. Es ist sowieso vieles anders an diesem Wochenende. Doch dazu später….

Rittergutskirche Kleinliebenau

Ja, wir machen uns wieder auf den Weg. Fast zwei Jahre sind vergangen, seit wir zum letzten Mal auf einem Pilgerweg unterwegs waren. Wenn es auch nur ein Wochenende wird, an dem wir unterwegs sind. Im September 2015 war es zuletzt, als wir dem Caminho Portugues von Porto nach Santiago und weiter an den Atlantik nach Muxia folgten. Zwei Jahre sind eine lange Zeit für jemanden, der vom Pilgervirus befallen ist. Aber man wird eben älter und da verhindert dieses und jenes Zipperlein, dass man sich auf den Weg machen kann. Ganz untätig waren wir im vergangenen Jahren jedoch nicht. Denn im Juni diesen Jahres haben wir einige Touren auf Mallorca unternommen und 2016 waren wir auf der Wanderinsel La Palma, wo wir einige Vulkane erklommen haben. Geplant war jeweils zwar wesentlich mehr. Aber wenn der Körper nicht richtig mitspielt….?

Doch wie kommt es, dass wir heute nun unsere Rucksäcke wieder gepackt und die Wanderschuhe an den Füßen haben? Und warum haben wir so viel zu Essen mit?


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