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(Karte von OSM)
Die heutige Etappe sind wir 2012 schon mal gelaufen. Aber das wissen ja die aufmerksamen Leser meines Blogs bereits. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man vieles von seiner Umgebung intensiver erlebt, wenn man einen Weg mehrmals geht. Man nimmt sich mehr Zeit auf Nebensächlichkeiten zu achten, anstatt ständig in den Körper zu lauschen, wie gut es ihm heute geht oder nach Wegzeichen zu suchen. Meinem Körper geht es seit einigen Tagen bemerkenswert gut. Und darum sorge ich mich auch nicht um die zwei satten Anstiege, die wir heute zu bewältigen haben. Das Wetter verspricht uns wieder seine schönere Seite zu zeigen und Sorgen um die Unterkunft müssen wir uns sicher auch nicht machen, laufen doch erfahrungsgemäß wesentlich weniger Pilger weiter zum Meer.
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Bar “Don Pepe”
Heute nun gehen wir nach Santiago – zum dritten Mal. Aber zum ersten Mal im Sonnenschein. Bisher hat uns Santiago immer im Regen empfangen. Das ist heute sehr unwahrscheinlich, wenn der Wetterbericht stimmt. Wir wollen zeitig da sein, um noch etwas in der Stadt unternehmen zu können. Dass es dann ganz anders kommt, wissen wir noch nicht, als wir uns 7 Uhr vor der kleinen Bar in der Nähe der Santiago – Kirche treffen. Die persönliche Werbung des netten Herrn, der uns gestern ansprach, hatte also Erfolg. Es ist auch die einzige Bar, die bereits geöffnet hat, soweit ich das beurteilen kann. Als wir eintreten sind wir baff. Der gesamte Raum hängt voller Pilger – Utensilien. Das sind so viele Erinnerungsstücke, dass man völlig die Übersicht verliert. Selbst an der Decke hängen Kleidungsstücke, auf denen so mancher Pilger sich verewigt hat. Hier beginnen scheinbar die meisten Pilger ihre letzte Etappe vor Santiago. Zu Toast und Kaffee bestellen wir frisch gepressten Orangensaft und ich muss hier einfach ein paar Fotos machen. Leider merke ich mir nicht den Namen der Bar in der Rua Ruiz Pons. Aber wer nach Padrón kommt, wird sicher Bekanntschaft machen mit dem Besitzer. Er spricht jeden Pilger an, der an seiner Bar vorbei geht. Wirklich – das ist keine plumpe Werbung, damit man in den Laden geht! Das lohnt sich wirklich, dort sein Frühstück zu nehmen. Wenn ihr dann auch noch im Pilgerbuch ein paar Zeilen hinterlasst, macht ihr die guten Leute richtig glücklich. Zu unserer großen Überraschung nimmt der Hausherr dann bei der Verabschiedung auch noch jeden von uns in den Arm und wünscht uns einen guten Weg. Das ist ein Ritual, welches ich als sehr angenehm und rührend empfinde.
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Der 100. Post in diesem Blog!!!!
Der Weg aus Caldas de Reis
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hier gibt´s heute Frühstück
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am Morgen durch Redondela
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Herberge in Valença
Wie befürchtet, war die Nacht wieder eine einzige Rutschpartie auf diesen Matratzen. Und um 6 Uhr war die Nacht dann endgültig für mich vorbei. Neben mir schliefen zwei junge Portugiesinnen, die sich irgendwie nicht ordnen konnten. Ewig kramen sie nun schon seit einer Stunde in ihren Klamotten rum und je mehr sie sich mühen, keine Geräusche dabei zu machen, umso mehr geht das schief. Auf die Idee, das ganze Zeug einfach mit hinaus auf den Gang zu nehmen und dort zu packen, kommen sie leider nicht. Und ich habe keine Lust, so früh am Morgen eine Diskussion anzufangen. Ich drehe mich also auf die andere Seite. Dort liegt Andrea, die von alle dem nichts mitzubekommen scheint. Später jedoch fragt sie mich, was denn das für zwei waren, die da heute Morgen nicht aus der Falte kamen. Das ist halt die Kehrseite, wenn man in einer Herberge übernachtet. Man muss viel Toleranz üben können.
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Morgengrauen über Agualonga
Pünktlich steht heute Morgen das Frühstück auf dem Tisch. Und neben Fernando lässt sich auch die Hausherrin mal blicken. Wir haben so die Gelegenheit, uns nochmals persönlich für das Abendessen zu bedanken, welches sie gezaubert hat, obwohl sie am Morgen noch nicht wusste, dass es Gäste gibt. Auch bei Fernando bedanken wir uns nochmals, als wir uns verabschieden. Er begleitet uns zum Hoftor, natürlich nicht ohne es zu versäumen uns zu bitten, seine Casa da Oliveirinha weiter zu empfehlen. (Er ist schon geschäftstüchtig dieser Fernando.) Das möchte ich hiermit unbedingt tun. Auch wenn es für die meisten Pilger etwas zu kostspielig sein dürfte und für meinen Geschmack zu viel Luxus birgt, diese Unterkunft hat was. Und wenn mal ein Pilger die Nase so richtig voll hat von Massenlagern, Stockbetten, Gemeinschaftsduschen und Schnarchern, dann ist er hier genau richtig, um sich mal einen Abend in schönem und ruhigem Ambiente zu erholen.
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Blick aus unserer Unterkunft
Der Wetterbericht hat heute den ganzen Tag Sonne versprochen. So kann man den Tag doch gleich ganz entspannt beginnen. Wir gehen wie bereits geschrieben heute erst mal getrennte Wege. Mit Jörg wollen wir uns nachher an einer vereinbarten Pandaria treffen, um zu frühstücken, bevor wir uns auf den Weg nach Rubiães machen. Das sind zwar heute nur knapp 18 Kilometer aber die haben es in sich. Denn wir haben den höchsten Punkt des Caminho Portugues vor uns. Marion und Jürgen liegt sehr daran, wirklich jeden Meter des Portugues zu laufen. Sie sind sicherlich schon unterwegs zurück nach Vitorino dos Piães. Jörg steht zum Glück auf dem Standpunkt, dass er auf einem Camino niemals wieder zurückgehen oder fahren will, wenn er schon mal wo angekommen ist. Und ich? Ich bin froh, überhaupt bis hierhergekommen zu sein. Ich habe den Eindruck, dass es von Jahr zu Jahr schwerer geht. Zum Glück verklärt sich das Ganze, wenn man erst mal wieder ein paar Wochen zu Hause ist. Dann bleiben nur noch die schönen Erinnerungen. Dieser Blog hier soll dafür sorgen, dass aber auch die weniger schönen Erlebnisse in der Erinnerung bleiben.
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Blick nach Barcelos
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was soll ich dazu sagen?
Nach einer erholsamen Nacht stehen wir 7 Uhr auf. Der erste Gang noch vor der Toilette ist der zum Fenster. Der Parkplatz hinter dem Hotel ist nass. Um zu prüfen, ob es regnet, schiebe ich das Fenster zur Seite und strecke den Arm heraus. Nichts! stelle ich erfreut fest, immer noch in dem Glauben, dass der Wetterbericht mal wieder stark übertrieben hat. Hat er nicht!, um das schon mal vorweg zu nehmen. Auf den portugiesischen Wetterbericht kann man sich (leider) verlassen. Die kennen ihre Gegend hier und die Unbilden, die da auftreten können. Außerdem war der Aktionismus der Barbesitzer, die gestern Abend ihr Hab und Gut gesichert haben ja Warnung genug für uns.
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unser erstes Nachtlager
Man hätte Seekrank werden können bei diesem Geschaukel in diesem Bett. Es ist 7 Uhr, Zeit aufzustehen. Draußen dämmert es und um 8 Uhr treffen wir uns mit Jürgen. Da wir nicht in Porto los gehen, ist die Strecke bis Vila do Conde für den ersten Tag mit etwa 24 Kilometern machbar. Wären wir an der Kathedrale los gelaufen, wie ich es mal ursprünglich geplant hatte, müssten wir heute bereits in Lavra auf dem Campingplatz Orbitur übernachten, damit wir uns am ersten Tag nicht gleich übernehmen. Dort werden zu pilgerfreundlichen Preisen nette kleine Bungalows vermietet. Ich hatte bereits im Mai per Mail dort angefragt, jedoch keine Antwort erhalten. War wohl doch noch zu lange hin. Sonst wird jedoch berichtet, dass das eigentlich klappt mit der Vorbestellung. Nun bin ich ganz froh, diese Variante gewählt zu haben, da wir so am Ende der Reise noch zwei Tage Zeit haben, uns Porto anzusehen. Das sehen wir heute nur aus der Ferne. In 11 Tagen wollen wir in Santiago sein. Dort habe ich für uns zwei bereits eine Unterkunft gebucht. Diese Stadt ist trubelig genug. Da muss man seine Zeit nicht auch noch mit der Bettensuche vergeuden. Zudem die ganz schön teuer werden können, wenn man spät am Tag dort ankommt. Bereits einen Tag später geht es dann zunächst auf bekannten Wegen in Richtung Muxia. Drei Tage habe ich für diese Strecke geplant. Ja… ich weiß ja, zu viel Planung verdirbt etwas die Stimmung auf dem Camino. Aber der Flieger wartet nun mal nicht und ich komme schwer aus meiner Haut.
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das muss wieder alles in den Rucksack
Nun liegt der Inhalt unserer Rucksäcke wieder schön sortiert im Wohnzimmer und wir sind mehr oder weniger startbereit für den Caminho Portugues. Warum mehr oder weniger? Ich bin sozusagen von der Couch aufgestanden, obwohl ich weiß, dass dies sicher nicht günstig ist. Der innere Schweinehund und ein paar Wehwehchen an der Achillesferse (“faule Ausrede” sagt Andrea) haben verhindert, dass ich mich besser vorbereite.
Der Flieger geht 15 Uhr ab Berlin Schönefeld. Wir fahren mit Jörgs Auto zum Flugplatz. In dessen Nähe haben wir bereits lange voraus einen Parkplatz online gebucht und ein Kleinbus bringt uns von dort zum Abfertigungsgebäude. 55 Euro für 18 Tage inklusive Transfer – das ist annehmbar.