von Porto nach Muxia – 2. Etappe Vila do Conde – Barcelinhos

Eigentlich könnte ich es heute ganz kurz machen und nur zwei Wörter hier hinterlassen:
Wind und Regen.
 
Aber ich glaube, da wären hier einige Mitleser nicht ganz einverstanden. Trotzdem – es war eine Katastrophen – Wanderung. Ich glaubte immer, dass unsere Etappe von Negreira nach Olveiroa im Jahr 2012 (siehe Camino Finisterre) nicht steigerungsfähig wäre – doch, das geht!!
Aber der Reihe nach….
was soll ich dazu sagen?

was soll ich dazu sagen?

Nach einer erholsamen Nacht stehen wir 7 Uhr auf. Der erste Gang noch vor der Toilette ist der zum Fenster. Der Parkplatz hinter dem Hotel ist nass. Um zu prüfen, ob es regnet, schiebe ich das Fenster zur Seite und strecke den Arm heraus. Nichts! stelle ich erfreut fest, immer noch in dem Glauben, dass der Wetterbericht mal wieder stark übertrieben hat. Hat er nicht!, um das schon mal vorweg zu nehmen. Auf den portugiesischen Wetterbericht kann man sich (leider) verlassen. Die kennen ihre Gegend hier und die Unbilden, die da auftreten können. Außerdem war der Aktionismus der Barbesitzer, die gestern Abend ihr Hab und Gut gesichert haben ja Warnung genug für uns.

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von Porto nach Muxia – 1. Etappe – auf dem Holzweg

unser erstes Nachtlager

unser erstes Nachtlager

Man hätte Seekrank werden können bei diesem Geschaukel in diesem Bett. Es ist 7 Uhr, Zeit aufzustehen. Draußen dämmert es und um 8 Uhr treffen wir uns mit Jürgen. Da wir nicht in Porto los gehen, ist die Strecke bis Vila do Conde für den ersten Tag mit etwa 24 Kilometern machbar. Wären wir an der Kathedrale los gelaufen, wie ich es mal ursprünglich geplant hatte, müssten wir heute bereits in Lavra auf dem Campingplatz Orbitur übernachten, damit wir uns am ersten Tag nicht gleich übernehmen. Dort werden zu pilgerfreundlichen Preisen nette kleine Bungalows vermietet. Ich hatte bereits im Mai per Mail dort angefragt, jedoch keine Antwort erhalten. War wohl doch noch zu lange hin. Sonst wird jedoch berichtet, dass das eigentlich klappt mit der Vorbestellung. Nun bin ich ganz froh, diese Variante gewählt zu haben, da wir so am Ende der Reise noch zwei Tage Zeit haben, uns Porto anzusehen. Das sehen wir heute nur aus der Ferne. In 11 Tagen wollen wir in Santiago sein. Dort habe ich für uns zwei bereits eine Unterkunft gebucht. Diese Stadt ist trubelig genug. Da muss man seine Zeit nicht auch noch mit der Bettensuche vergeuden. Zudem die ganz schön teuer werden können, wenn man spät am Tag dort ankommt. Bereits einen Tag später geht es dann zunächst auf bekannten Wegen in Richtung Muxia. Drei Tage habe ich für diese Strecke geplant. Ja… ich weiß ja, zu viel Planung verdirbt etwas die Stimmung auf dem Camino. Aber der Flieger wartet nun mal nicht und ich komme schwer aus meiner Haut.

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von Porto nach Muxia – die Anreise

das muss wieder alles in den Rucksack

das muss wieder alles in den Rucksack

Nun liegt der Inhalt unserer Rucksäcke wieder schön sortiert im Wohnzimmer und wir sind mehr oder weniger startbereit für den Caminho Portugues. Warum mehr oder weniger? Ich bin sozusagen von der Couch aufgestanden, obwohl ich weiß, dass dies sicher nicht günstig ist. Der innere Schweinehund und ein paar Wehwehchen an der Achillesferse (“faule Ausrede” sagt Andrea) haben verhindert, dass ich mich besser vorbereite.

Das sollte sich im Laufe des Weges noch bitter rächen. Das war definitiv keine so gute Idee.

Der Flieger geht 15 Uhr ab Berlin Schönefeld. Wir fahren mit Jörgs Auto zum Flugplatz. In dessen Nähe haben wir bereits lange voraus einen Parkplatz online gebucht und ein Kleinbus bringt uns von dort zum Abfertigungsgebäude. 55 Euro für 18 Tage inklusive Transfer – das ist annehmbar.

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West Highland Way 2015 Kinlochleven – Fort William

Auf zum letzten Streich! Heute geht es über 24 Kilometer von Kinlochleven an das Ende des West Highland Way in Fort William.

DSC09112Mir kommt es vor, als würden wir hier schon seit Wochen durch die Highlands laufen. Ich denke, das liegt an der Vielfältigkeit dieses Weges. Die Charakteristik der einzelnen Etappen war an jedem Tag eine völlig andere. Manchmal wechselte die Szenerie der Landschaft selbst an einem Tag mehrfach. Auch wenn ich mich wiederhole: Aber so habe ich mir die Highlands nicht vorgestellt. Der Weg erfährt, wenn man ihn in Richtung Norden läuft, jeden Tag eine Steigerung. Deshalb rate ich dazu, die klassische Variante von Milngavie nach Fort William nach Norden zu wandern. Obwohl die umgekehrte Richtung ebenfalls beschildert ist und einige Wanderer uns auch entgegen kamen, bin ich der Meinung, dass der sprichwörtliche rote Faden der Dramaturgie dieses West Highland Way in Richtung Norden verläuft und nicht umgekehrt. Wenn ich mir nun vorstelle, dass ich heute statt durch die grandiose Bergwelt der Highlands, am letzten Tag von Drymen nach Milngavie durch endlose Weidelandschaft wandern würde, hätte diese Etappe im Vergleich zu den vorherigen sicher einen ganz anderen Eindruck hinterlassen. Sie ist im Vergleich zu den anderen eher langweilig, was wir vor einer Woche jedoch ganz anders sahen. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, weshalb diese erste Etappe oft ausgelassen wird und viele den WHW erst am Loch Lomond beginnen.

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Noch viel mehr Fotos vom gesamten West Highland Way gibt es HIER.




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West Highland Way 2015 Tyndrum – Inverornan

Wegweiser in Tyndrum

Wegweiser in Tyndrum

Ja, ihr habt richtig gelesen. Heute gehen wir nach Inverornan. Vorgestern waren wir in Inverarnan. Es fiel mir bei der Vorbereitung auch recht schwer, diese vielen Inver´s auseinander zu halten. Nun klappt das aber ganz gut.

Für 8 Uhr haben wir Frühstück angemeldet. Heather werkelt schon wieder singend in ihrer Küche. Sie strahlt eine solche Energie aus, dass man unweigerlich auch gute Laune bekommt – soo früh am Morgen! Natürlich fragt auch sie nach Porridge. Ich lehne dankend ab und sage, dass mir Schinken mit Ei genügt. Auch die kleinen Würstchen, die immer mit zum schottischen Frühstück angeboten werden, sind nicht mein Ding. Die sind mir zu fettig und schmecken recht fade. Hier auf diesem Weg ne Bude aufmachen mit Thüringer Rostbratwürsten, so in der Mitte der Etappen – dass da noch keiner drauf gekommen ist? Ne Rosterbude in den Highlands mit Radeberger Pils – das wäre ne Goldgrube.

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West Highland Way 2015 Milngavie – Drymen

DSC08356Der erste Blick am Morgen gilt dem Himmel. Wandern ist überwiegend eine Outdoor – Beschäftigung, wir sind in Schottland und da muss man sich gezwungenermaßen auf Regenwetter einstellen. Wer das nicht will oder kann, sollte doch lieber ans Mittelmeer fahren. Während es gestern noch trocken und fast sonnig war, begann es bereits in der Nacht zu regnen, nicht viel aber wer weiß, wie sich das entwickelt. Die Westküste Schottlands gilt sowieso als etwas regenreicher als die Ostküste. Auf YouTube habe ich im Voraus private Videos gesehen, die fast durchgängig im Regen stattfanden. Wäre zwar schade, wenn uns das auch ereilen würde aber ändern kann man es eh nicht. Man muss es nehmen wie es ist, wenn man sich auch noch so ärgert. Das vermiest nur die Laune. Diese ist bemerkenswert gut heute morgen, weil es endlich los geht. Wir stecken also die Regenkleidung nicht ganz so weit nach unten in den Rucksack. Dass wir uns richtig verstehen, ich habe kein Problem mit Regenwetter. Schottland würde ohne die vielen Niederschläge sicher ganz anders aussehen. Man sieht halt eben nur die Hälfte unterwegs im Regenschleier und unter den Regenklamotten. Und das ist in erster Linie nun mal ärgerlich, wenn man so weit gereist ist.

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West Highland Way 2015 – die Anreise

Flughafen Berlin Schönefeld

Flughafen Berlin Schönefeld

Endlich hat die Warterei ein Ende. Heute geht es los. Wir fliegen nach Schottland. Alle Vorbereitungen sind erledigt und wir fahren zusammen mit Ines und Steffen zum Flughafen Berlin Schönefeld. Mit dem Auto braucht man dafür von uns aus etwa 1,5 Stunden. Genügend Zeit, um etwas runter zu kommen. Denn vor so einer Reise entsteht halt doch etwas Hektik, obwohl wir ja nun schon einige Erfahrungen haben mit derartigen Unternehmungen. Letztendlich leben wir genau wie auf einem Pilgerweg über Tage aus dem Rucksack und müssen/wollen die Strecken zwischen den Etappenzielen zu Fuß zurück legen. Sicher ist der West Highland Way ein touristischer Weg aber ein so großer Unterschied zu den spanischen Pilgerwegen ist das auch nicht mehr, seit dem das Pilgern als Event vermarktet wird. Letztendlich kommt es einzig und allein auf die innere Einstellung an, mit der man einen solchen Weg erleben will. Das haben wir während der vielen Hundert Kilometer auf den verschiedenen Pilgerwegen gelernt. Daraus beziehen wir auch unsere Erfahrungen in Bezug auf die Vorbereitung und die Ausrüstung.

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West Highland Way 2015

whwlogo-largeNun ist es also raus. Im nächsten Jahr geht es nach Schottland. Nun werden einige sagen, dann gehört das nicht in diesen Blog… . Richtig, wir werden diesmal nicht auf einem ausgewiesenen Pilgerweg unterwegs sein. Aber für mich hat pilgern eigentlich immer weniger was mit dem Raum in dem man sich bewegt, sondern eher mit einer entsprechenden inneren Einstellung zu tun. Ich bewege mich zu Fuß über weite Strecken in unbekannter Gegend, besinne mich auf das nötige und das wesentliche im Leben, bekomme so den Kopf frei, erlebe alles viel intensiver und lerne vieles neue kennen. Das sind meine Erfahrungen, die ich bisher auf Pilgerwegen immer wieder machen konnte. Und wenn das dann auch noch in schöner Umgebung stattfindet – um so besser (ist aber nicht Bedingung).

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Oelsintz/Vogtl. – Hof

der Blick aus dem Fenster heute morgen

der Blick aus dem Fenster heute morgen

So, es geht in die letzte Runde: Der erste Gang heute Morgen ist nicht der zur Toilette, sondern der zum Fenster. “Na Gott sei Dank – es regnet nicht mehr. Im Gegenteil, die Sonne lugt zwischen flachen Wolken am Horizont hindurch. Voller Tatendrang packen wir und gehen hinunter zum Frühstück. Diese Pension bei der Sünderhaufs ist wirklich zu empfehlen. Sicher kein Luxushotel (wer will das schon auf einem Pilgerpfad?) aber auch Andrea meint, dass die Leute hier so nett sind und in den Betten haben wir so gut geschlafen. Die Wirtsfrau tischt auf, was das Zeug hält und sagt, dass wir uns ruhig noch was zum Mitnehmen schmieren sollen. Wir bedanken uns herzlich. Ich frage, ob ich noch ein Foto von den beiden machen und Fotos von der Pension hier im Blog veröffentlichen darf. “Von der Pension? – das ist kein Problem! Und wenn ihr jemanden wisst, der hier mal übernachten möchte…. wir freuen uns auf jeden Gast.” Ich denke da kann man ruhig mal die Werbetrommel rühren. Hier die Kontaktdaten: Link. Vor dem Foto zieren sich die Beiden dann etwas, weswegen ich es hier nicht veröffentliche. Sie haben aber eigentlich gar keinen Grund dazu, denn sie sind darauf richtig gut getroffen.

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: NUZ Vogtland in Oberlauterbach – Oelsintz/Vogtl.

Frühstück im "grünen Salon"

Frühstück im “grünen Salon”

Der vorletzte Tag auf dem sächsischen Jakobsweg ist angebrochen. Wir versuchen unsere Morgentoilette so gut es geht in dem winzigen Waschbecken zu vollenden. Ein Blick aus dem Dachfenster der Toilette verrät mir, dass das Wetter auch heute wieder schön wird. Wir packen unsere sieben Sachen, ziehen die Betten ab und räumen das Zimmer auf. Draußen werkelt schon jemand. Und als wir in den “grünen Salon” (das für die Betreuer vorbehaltene Zimmer wird so genannt, weil eine riesige dunkelgrüne Sitzgruppe drin steht.) betreten, steht da schon das Frühstück auf dem Tisch. So beginnt der Tag recht entspannt.

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Irfersgrün – NUZ Vogtland in Oberlauterbach

am Morgen hinter Irfersgrün

am Morgen hinter Irfersgrün

Um es vorweg zu nehmen: NUZ heißt Natur und Umweltzentrum. Hier hatte ich im Voraus ebenfalls angerufen und zunächst eine Absage erhalten. Doch wenig später rief Frau Sehling, die hier für die Vermietung zuständig ist zurück und sagte, dass sie ein Zimmer für uns frei geräumt haben und wir gern kommen können. Na ich bin gespannt, da ich ihr gesagt habe, das kann auch ne Besenkammer sein – Hauptsache wir haben einen Platz für unsere Isomatten, ne Toilette, ne Waschmöglichkeit und  natürlich ein Dach über dem Kopf. Hier in Irfersgrün werden wir mit einem üppigen Frühstück überrascht. Man hat ein richtiges Buffet aufgebaut, mit allem was das Herz oder besser der Magen begehrt.
Es ist etwas kühl heute Morgen spüre ich, als ich draußen auf Andrea warte.

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Reinsdorf b. Zwickau – Irfersgrün

Frühstück in der Bäckerei

Frühstück in der Bäckerei

Wir haben uns für 8:30 Uhr mit Herrn Wandrack zur Besichtigung der Kirche verabredet. “Ihr findet mich dann schon hier irgendwo auf dem Gelände.” sagte er gestern. Also stehen wir 7 Uhr auf und machen uns fertig, so dass wir uns nachher nur noch die Rucksäcke schnappen müssen. Viel zu spät lese ich in der Bäckerei an einer Tafel, dass man hier auch belegte Brötchen anbietet. So zwänge ich mir nun das Süßzeug rein, was am frühen Morgen so gar nicht mein Geschmack ist. Da will ich lieber ne Semmel mit was herzhaftem drauf. Nun liegt mir dieser Kuchen wieder wie ein Stein während der ersten Kilometer schwer im Magen. Als wenn es nicht schon schwer genug wäre…. Doch ich will nicht meckern, denn so in der Nähe gleich eine Möglichkeit für ein Frühstück zu finden ist auf unseren bisherigen Pilgerwegen eher die Ausnahme gewesen. 

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Jahnsdorf – Reinsdorf b. Zwickau

am Morgen hinter Jahnsdorf

am Morgen hinter Jahnsdorf

Wir sitzen in der gut ausgestatteten geräumigen Küche und frühstücken. Es gibt die Reste von gestern. (Was sonst?) Heute geht es über Stollberg bis kurz vor Zwickau nach Reinsdorf. Laut Karte ist viel Wald dabei aber auch zwei längere Strecken direkt neben der Autobahn A72. Na wird schon nicht so schlimm werden. Ebenfalls aus der Karte erfahre ich, dass es in Reinsdorf eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Und wenn wir nicht gar zu sehr bummeln, dann hat die auch noch offen, wenn wir ankommen. Das erspart uns schon mal zusätzliche Kilos im Rucksack. Wir ziehen noch die Betten ab, packen die Rucksäcke wieder ein und auf der sehr langen Treppe nach unten merke ich, dass mein Muskelkater fast verschwunden ist – Na wird doch!)

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Chemnitz – Jahnsdorf

Die innere Uhr hat mich bereits 5:30 Uhr geweckt. Das ist die Zeit, in der ich normalerweise aufstehe und auf Arbeit fahre. Vorsichtig versuche ich ohne Andrea zu wecken aufzustehen. Sie liegt ne halbe Etage unter mir zusammen gekullert in ihrem Schlafsack und schlummert noch. Ich aber muss auf Toilette. Oder ist es bereits die senile Bettflucht? So leise wie möglich krieche ich zurück ins Bett und versuche noch ein wenig zu schlafen. Heute ist es nicht sehr weit bis Jahnsdorf – nur 18 Kilometer. Der Muskelkater ist noch wie neu. Es wird wohl noch ein zwei Tage dauern, bis sich der Körper an die Lauferei gewöhnt hat. Über diesen Gedanken schlummere ich noch mal weg. Kurz vor Acht schreit mein Smartphone mich an. Lautes Hahnengeschrei lässt mich aufschrecken. War wohl doch noch mal eingeschlafen. Ich nehme die Zahnbürste und verschwinde im Bad. Andrea hat sich als ich zurück komme immer noch nicht gerührt. Sie ist eher der Typ Morgenmuffel. Das ist genetisch bedingt, sagt sie immer. Sie kann da nichts dafür. Trotzdem, jetzt wird es Zeit….

 

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Falkenau – Chemnitz

alles grau in grau

alles grau in grau

Der erste Blick heute morgen ist aus dem Fenster – nein, es regnet nicht. Auf dem kleinen runden Tisch kommt mein Tauchsieder wieder zum Einsatz. Auf diese Weise bekomme ich Andrea besser aus dem Bett. Es riecht nach Kaffee, auch wenn es nur löslicher ist, in dem auch gleich Milch und Zucker drin sind. Der Rest der Schuleinführungsfeiergesellschaft, der ebenfalls hier übernachtet hat, ist auch schon wieder zu Gange. Wir packen also schnell unsere Sachen zusammen, beißen noch mal in die bereits gummiartige Semmel (es ist erstaunlich, wie lange man so ne Semmel noch genießen kann, wenn nichts anderes da ist) und verlassen den Ferienhof. Ich mache noch einige Fotos, die gestern im Regen nicht so gut geworden wären. Doch es ist für 8:30 Uhr noch sehr dämmrig. Und die Fotos bekommen eine eher mausgraue Stimmung. Wir sind keine 100 Meter auf der schmalen Asphaltstraße in Richtung Flöha – Brücke unterwegs – und schon regnet es wieder.

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Delitzsch – Freiberg – Falkenau

DSC06920Es ist noch dunkel draußen und zwei Gestalten mit großen Rucksäcken tapern durch den kühlen Morgen. Um 4 Uhr war die Nacht viel zu früh vorbei und nun marschieren wir straffen Schrittes zum unteren Bahnhof in Delitzsch. Eine viertel Stunde benötigt man für den Weg im Normalfall. Der Zug nach Leipzig fährt 5:30 Uhr. Trotzdem schließen wir bereits kurz nach Fünf die Haustür hinter uns zu. Ich bin nun mal gern etwas eher da.
Die Rucksäcke kneifen noch mächtig auf den Schultern, obwohl eigentlich das gleiche drin ist wie immer. Aus dem Grund erspare ich mir an dieser Stelle ein erneutes Foto vom Inhalt der Rucksäcke. Einzig auf die Ponchos haben wir in diesem Jahr verzichtet. Ich habe dafür einen kleinen Regenschirm im Gepäck und Andrea läuft eh lieber in ihrer Regenjacke. Die Rucksäcke wiegen trotzdem wieder knapp 9 bzw. 7 kg. Gepackt haben wir sie erst am Vortag. Wir müssen nicht mehr lange überlegen, was mit muss. Später sollte sich jedoch herausstellen, dass wir uns hätten doch etwas absprechen sollen. Denn Unnützes zerrt doppelt an den Schultern. Vor allem bei der Notverpflegung (Instant – Kaffee, Müsliriegel, Nüssen usw.) haben wir es alle zwei recht gut gemeint. Im Kopf hatten wir dabei sicher die Via Regia, wo es immer mal zu Engpässen in der Verpflegung kam. Irgend jemand unterwegs, ich glaube es war unsere Herbergsmutti in Chemnitz, fragte uns etwas verwirrt als wir davon berichteten: “Ihr lebt aber schon zusammen, oder?” Darauf mein Spruch:”In einer guten Ehe muss man nicht jedes Jahr miteinander reden…”

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Sächsischer Jakobsweg zweiter Versuch….

Ich weiß, es war lange Ruhe hier….

Stammleser können sich noch erinnern:

Ich war mit Bruder Gustav (also ohne Andrea) im vorigen Oktober schon mal auf dem Sächsischen Jakobsweg unterwegs. Wir wollten von Dresden nach Chemnitz gehen, was uns ja wie man im vorigen Post lesen kann, auch teilweise gelang.

Wegweiser in Kirchdorf

Wegweiser in Kirchdorf

Nun kam aber dieser dumme Achsenbruch an Gustavs Pilgerwagen dazwischen und wir mussten kurz vor Flöha abbrechen. (siehe voriger Post) Im Nachhinein gebe ich ja zu, dass mir das miese Wetter im vorigen Jahr diese Entscheidung recht leicht machte. Aber was man anfängt, bringt man auch zu Ende. Das hat mir mein Vater beigebracht. Und das versuche ich eigentlich schon während meines gesamten Lebens so zu halten, auch wenn einige Vorhaben mit zunehmendem Alter etwas länger dauern :). Aber dieser Weg ging mir seither nicht mehr aus dem Sinn. Und so plante ich bereits seit Anfang des Jahres die Zeit dafür ein.

Nun ist es soweit. In ein paar Tagen soll es wieder los gehen. Ganz so aufgeregt wie früher ist man natürlich nicht mehr, hat sich doch eine gewisse Routine eingestellt. Denn wir wissen ja, was auf uns zu kommt und die Ausrüstung ist nach vielen Optimierungen für unsere Belange optimal ausgewählt.
Ja, “unsere”! Denn Andrea kommt dieses Mal wieder mit.

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sächsischer Jakobsweg Oederan – (Chemnitz)

der Markt und die Stadtkirche von Oederan

der Markt und die Stadtkirche von Oederan

Das Wetter hat nun heute ein weiteres seiner Register gezogen, leider eins in Moll und nicht in Dur. Nach dem Regen kommt heute auch noch eine steife Briese hinzu, die einem die Regentropfen so richtig ins Gesicht peitscht. “Nützt ja nüscht!” denke ich, als ich die Tropfen am Morgen auf das Dachfenster trommeln höre. Die paar Kilometer bis Chemnitz werden wir nun auch noch schaffen. Und “es ist nur Wasser”. Letzterer ist der Spruch, den ich mir meist selbst einrede, um mir das Wetter schön zu reden. Genau so wie: “Es gibt kein schlechtes Wetter, wenn man die richtigen Klamotten hat!” Nee, Nee, ich gebe es ja zu, ich bin ein Schönwetterpilger. Mistwetter verdirbt mir mächtig die Stimmung. Aber wie geschrieben: “Nützt ja nüscht!” Hier sitzen bleiben und auf besseres Wetter warten, bringt uns auch nicht weiter. Also packen wir unsere sieben Sachen, trinken noch einen Kaffee, essen etwas und verlassen das Haus.

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sächsischer Jakobsweg Freiberg – Oederan

Ich schlafe eh lieber auf Matratzen. Und so war die Nacht wirklich erholsam für meinen Rücken. Schnell sind die Sachen gepackt und auch mein Shirt und die Unterwäsche, die ich gestern gewaschen habe, sind schon wieder trocken und im Rucksack verstaut. Wir räumen also etwas auf und finden uns in der Küche von Frau Noth ein, wo sie uns ein fantastisches Frühstück bereit gestellt hat. Es gibt sogar ganz frische Brötchen und unsere Gastgeberin sagt, dass wir uns auch noch welche für Unterwegs mitnehmen sollen. Wir sind begeistert und haben somit eine Sorge weniger. Sorgen bereitet mir jedoch das Wetter.
Domgasse 6 - unsere Unterkunft

Domgasse 6 – unsere Unterkunft

Denn ein Blick aus dem Küchenfenster verrät nichts Angenehmes. Denn es regnet unaufhörlich, Einziger Trost: Nicht in dicken Tropfen, sondern eher wie aus einer Sprühflasche. Gestern Nachmittag habe ich mich noch geärgert, dass der Dom schon verschlossen war. Ich stellte mich sogar eine Weile in eine Seitentür des Doms, um dem Orgelspiel zu lauschen, welches von Drinnen zu hören war. Gern hätte ich mir die Tür dazwischen weg gewünscht. Während des Gespräches am Abend, habe ich das auch erzählt und so kommt es heute Morgen dazu, dass uns der Dom – Pfarrer Superintendent Noth persönlich eine ganz private Führung durch seinen Dom gibt – welch ein Privileg.

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sächsischer Jakobsweg Grumbach – Freiberg

Aufbruch in Grumbach

Aufbruch in Grumbach

Die Nacht ist um 7 Uhr vorbei, als Gustavs Wecker sich bemerkbar macht. Wach bin ich eh schon eine Weile. Auch in der Nacht bin ich immer mal wach gewesen und hörte immer mal ein Rascheln im Zimmer bzw. unter den Dielen – vielleicht eine Maus. Es würde mich nicht wundern bei diesem alten Gemäuer. Sieben Uhr Dreißig sind wir zum Frühstück eingeladen und nach der Morgentoilette sitzen wir pünktlich in der Küche und frühstücken. Wir haben heute unsere Planung etwas geändert. Gustav, der sich darum kümmert (für mich ganz ungewohnt, da ich sonst diese Aufgabe habe.) hat gestern erfahren, dass die Herberge in Falkenberg bei Familie Krause heute leider nicht zur Verfügung steht. Also müssen wir heute bis Freiberg gehen, womit ich von Anfang an eigentlich gerechnet hatte. Und böse bin ich deshalb eigentlich auch nicht, da Freiberg sicher interessanter ist als das kleine Dorf Falkenberg (ohne dem Ort Unrecht angedeihen zu lassen). Vor vielen Jahren war ich schon mal in Freiberg, kann mich aber kaum noch an Einzelheiten erinnern.

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