Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Oelsintz/Vogtl. – Hof

der Blick aus dem Fenster heute morgen

der Blick aus dem Fenster heute morgen

So, es geht in die letzte Runde: Der erste Gang heute Morgen ist nicht der zur Toilette, sondern der zum Fenster. “Na Gott sei Dank – es regnet nicht mehr. Im Gegenteil, die Sonne lugt zwischen flachen Wolken am Horizont hindurch. Voller Tatendrang packen wir und gehen hinunter zum Frühstück. Diese Pension bei der Sünderhaufs ist wirklich zu empfehlen. Sicher kein Luxushotel (wer will das schon auf einem Pilgerpfad?) aber auch Andrea meint, dass die Leute hier so nett sind und in den Betten haben wir so gut geschlafen. Die Wirtsfrau tischt auf, was das Zeug hält und sagt, dass wir uns ruhig noch was zum Mitnehmen schmieren sollen. Wir bedanken uns herzlich. Ich frage, ob ich noch ein Foto von den beiden machen und Fotos von der Pension hier im Blog veröffentlichen darf. “Von der Pension? – das ist kein Problem! Und wenn ihr jemanden wisst, der hier mal übernachten möchte…. wir freuen uns auf jeden Gast.” Ich denke da kann man ruhig mal die Werbetrommel rühren. Hier die Kontaktdaten: Link. Vor dem Foto zieren sich die Beiden dann etwas, weswegen ich es hier nicht veröffentliche. Sie haben aber eigentlich gar keinen Grund dazu, denn sie sind darauf richtig gut getroffen.

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Irfersgrün – NUZ Vogtland in Oberlauterbach

am Morgen hinter Irfersgrün

am Morgen hinter Irfersgrün

Um es vorweg zu nehmen: NUZ heißt Natur und Umweltzentrum. Hier hatte ich im Voraus ebenfalls angerufen und zunächst eine Absage erhalten. Doch wenig später rief Frau Sehling, die hier für die Vermietung zuständig ist zurück und sagte, dass sie ein Zimmer für uns frei geräumt haben und wir gern kommen können. Na ich bin gespannt, da ich ihr gesagt habe, das kann auch ne Besenkammer sein – Hauptsache wir haben einen Platz für unsere Isomatten, ne Toilette, ne Waschmöglichkeit und  natürlich ein Dach über dem Kopf. Hier in Irfersgrün werden wir mit einem üppigen Frühstück überrascht. Man hat ein richtiges Buffet aufgebaut, mit allem was das Herz oder besser der Magen begehrt.
Es ist etwas kühl heute Morgen spüre ich, als ich draußen auf Andrea warte.

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Reinsdorf b. Zwickau – Irfersgrün

Frühstück in der Bäckerei

Frühstück in der Bäckerei

Wir haben uns für 8:30 Uhr mit Herrn Wandrack zur Besichtigung der Kirche verabredet. “Ihr findet mich dann schon hier irgendwo auf dem Gelände.” sagte er gestern. Also stehen wir 7 Uhr auf und machen uns fertig, so dass wir uns nachher nur noch die Rucksäcke schnappen müssen. Viel zu spät lese ich in der Bäckerei an einer Tafel, dass man hier auch belegte Brötchen anbietet. So zwänge ich mir nun das Süßzeug rein, was am frühen Morgen so gar nicht mein Geschmack ist. Da will ich lieber ne Semmel mit was herzhaftem drauf. Nun liegt mir dieser Kuchen wieder wie ein Stein während der ersten Kilometer schwer im Magen. Als wenn es nicht schon schwer genug wäre…. Doch ich will nicht meckern, denn so in der Nähe gleich eine Möglichkeit für ein Frühstück zu finden ist auf unseren bisherigen Pilgerwegen eher die Ausnahme gewesen. 

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Jahnsdorf – Reinsdorf b. Zwickau

am Morgen hinter Jahnsdorf

am Morgen hinter Jahnsdorf

Wir sitzen in der gut ausgestatteten geräumigen Küche und frühstücken. Es gibt die Reste von gestern. (Was sonst?) Heute geht es über Stollberg bis kurz vor Zwickau nach Reinsdorf. Laut Karte ist viel Wald dabei aber auch zwei längere Strecken direkt neben der Autobahn A72. Na wird schon nicht so schlimm werden. Ebenfalls aus der Karte erfahre ich, dass es in Reinsdorf eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Und wenn wir nicht gar zu sehr bummeln, dann hat die auch noch offen, wenn wir ankommen. Das erspart uns schon mal zusätzliche Kilos im Rucksack. Wir ziehen noch die Betten ab, packen die Rucksäcke wieder ein und auf der sehr langen Treppe nach unten merke ich, dass mein Muskelkater fast verschwunden ist – Na wird doch!)

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Chemnitz – Jahnsdorf

Die innere Uhr hat mich bereits 5:30 Uhr geweckt. Das ist die Zeit, in der ich normalerweise aufstehe und auf Arbeit fahre. Vorsichtig versuche ich ohne Andrea zu wecken aufzustehen. Sie liegt ne halbe Etage unter mir zusammen gekullert in ihrem Schlafsack und schlummert noch. Ich aber muss auf Toilette. Oder ist es bereits die senile Bettflucht? So leise wie möglich krieche ich zurück ins Bett und versuche noch ein wenig zu schlafen. Heute ist es nicht sehr weit bis Jahnsdorf – nur 18 Kilometer. Der Muskelkater ist noch wie neu. Es wird wohl noch ein zwei Tage dauern, bis sich der Körper an die Lauferei gewöhnt hat. Über diesen Gedanken schlummere ich noch mal weg. Kurz vor Acht schreit mein Smartphone mich an. Lautes Hahnengeschrei lässt mich aufschrecken. War wohl doch noch mal eingeschlafen. Ich nehme die Zahnbürste und verschwinde im Bad. Andrea hat sich als ich zurück komme immer noch nicht gerührt. Sie ist eher der Typ Morgenmuffel. Das ist genetisch bedingt, sagt sie immer. Sie kann da nichts dafür. Trotzdem, jetzt wird es Zeit….

 

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Falkenau – Chemnitz

alles grau in grau

alles grau in grau

Der erste Blick heute morgen ist aus dem Fenster – nein, es regnet nicht. Auf dem kleinen runden Tisch kommt mein Tauchsieder wieder zum Einsatz. Auf diese Weise bekomme ich Andrea besser aus dem Bett. Es riecht nach Kaffee, auch wenn es nur löslicher ist, in dem auch gleich Milch und Zucker drin sind. Der Rest der Schuleinführungsfeiergesellschaft, der ebenfalls hier übernachtet hat, ist auch schon wieder zu Gange. Wir packen also schnell unsere Sachen zusammen, beißen noch mal in die bereits gummiartige Semmel (es ist erstaunlich, wie lange man so ne Semmel noch genießen kann, wenn nichts anderes da ist) und verlassen den Ferienhof. Ich mache noch einige Fotos, die gestern im Regen nicht so gut geworden wären. Doch es ist für 8:30 Uhr noch sehr dämmrig. Und die Fotos bekommen eine eher mausgraue Stimmung. Wir sind keine 100 Meter auf der schmalen Asphaltstraße in Richtung Flöha – Brücke unterwegs – und schon regnet es wieder.

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Sächsischer Jakobsweg Teil 2: Delitzsch – Freiberg – Falkenau

DSC06920Es ist noch dunkel draußen und zwei Gestalten mit großen Rucksäcken tapern durch den kühlen Morgen. Um 4 Uhr war die Nacht viel zu früh vorbei und nun marschieren wir straffen Schrittes zum unteren Bahnhof in Delitzsch. Eine viertel Stunde benötigt man für den Weg im Normalfall. Der Zug nach Leipzig fährt 5:30 Uhr. Trotzdem schließen wir bereits kurz nach Fünf die Haustür hinter uns zu. Ich bin nun mal gern etwas eher da.
Die Rucksäcke kneifen noch mächtig auf den Schultern, obwohl eigentlich das gleiche drin ist wie immer. Aus dem Grund erspare ich mir an dieser Stelle ein erneutes Foto vom Inhalt der Rucksäcke. Einzig auf die Ponchos haben wir in diesem Jahr verzichtet. Ich habe dafür einen kleinen Regenschirm im Gepäck und Andrea läuft eh lieber in ihrer Regenjacke. Die Rucksäcke wiegen trotzdem wieder knapp 9 bzw. 7 kg. Gepackt haben wir sie erst am Vortag. Wir müssen nicht mehr lange überlegen, was mit muss. Später sollte sich jedoch herausstellen, dass wir uns hätten doch etwas absprechen sollen. Denn Unnützes zerrt doppelt an den Schultern. Vor allem bei der Notverpflegung (Instant – Kaffee, Müsliriegel, Nüssen usw.) haben wir es alle zwei recht gut gemeint. Im Kopf hatten wir dabei sicher die Via Regia, wo es immer mal zu Engpässen in der Verpflegung kam. Irgend jemand unterwegs, ich glaube es war unsere Herbergsmutti in Chemnitz, fragte uns etwas verwirrt als wir davon berichteten: “Ihr lebt aber schon zusammen, oder?” Darauf mein Spruch:”In einer guten Ehe muss man nicht jedes Jahr miteinander reden…”

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Sächsischer Jakobsweg zweiter Versuch….

Ich weiß, es war lange Ruhe hier….

Stammleser können sich noch erinnern:

Ich war mit Bruder Gustav (also ohne Andrea) im vorigen Oktober schon mal auf dem Sächsischen Jakobsweg unterwegs. Wir wollten von Dresden nach Chemnitz gehen, was uns ja wie man im vorigen Post lesen kann, auch teilweise gelang.

Wegweiser in Kirchdorf

Wegweiser in Kirchdorf

Nun kam aber dieser dumme Achsenbruch an Gustavs Pilgerwagen dazwischen und wir mussten kurz vor Flöha abbrechen. (siehe voriger Post) Im Nachhinein gebe ich ja zu, dass mir das miese Wetter im vorigen Jahr diese Entscheidung recht leicht machte. Aber was man anfängt, bringt man auch zu Ende. Das hat mir mein Vater beigebracht. Und das versuche ich eigentlich schon während meines gesamten Lebens so zu halten, auch wenn einige Vorhaben mit zunehmendem Alter etwas länger dauern :). Aber dieser Weg ging mir seither nicht mehr aus dem Sinn. Und so plante ich bereits seit Anfang des Jahres die Zeit dafür ein.

Nun ist es soweit. In ein paar Tagen soll es wieder los gehen. Ganz so aufgeregt wie früher ist man natürlich nicht mehr, hat sich doch eine gewisse Routine eingestellt. Denn wir wissen ja, was auf uns zu kommt und die Ausrüstung ist nach vielen Optimierungen für unsere Belange optimal ausgewählt.
Ja, “unsere”! Denn Andrea kommt dieses Mal wieder mit.

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sächsischer Jakobsweg Oederan – (Chemnitz)

der Markt und die Stadtkirche von Oederan

der Markt und die Stadtkirche von Oederan

Das Wetter hat nun heute ein weiteres seiner Register gezogen, leider eins in Moll und nicht in Dur. Nach dem Regen kommt heute auch noch eine steife Briese hinzu, die einem die Regentropfen so richtig ins Gesicht peitscht. “Nützt ja nüscht!” denke ich, als ich die Tropfen am Morgen auf das Dachfenster trommeln höre. Die paar Kilometer bis Chemnitz werden wir nun auch noch schaffen. Und “es ist nur Wasser”. Letzterer ist der Spruch, den ich mir meist selbst einrede, um mir das Wetter schön zu reden. Genau so wie: “Es gibt kein schlechtes Wetter, wenn man die richtigen Klamotten hat!” Nee, Nee, ich gebe es ja zu, ich bin ein Schönwetterpilger. Mistwetter verdirbt mir mächtig die Stimmung. Aber wie geschrieben: “Nützt ja nüscht!” Hier sitzen bleiben und auf besseres Wetter warten, bringt uns auch nicht weiter. Also packen wir unsere sieben Sachen, trinken noch einen Kaffee, essen etwas und verlassen das Haus.

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sächsischer Jakobsweg Dresden – Grumbach

Wegweiser sächsischer Jakobsweg in Dresden

Wegweiser sächsischer Jakobsweg in Dresden

Erst vor 3 Wochen sind wir von der Via Regia zurück gekehrt. Und schon ruft der Weg wieder? Wie das?Einmal hatte ich ihn schon gesehen, den sächsischen Jakobsweg, an seinem Anfang Mitten in Bautzen. Und gelesen hatte ich auch schon einiges darüber. Er ist recht jung, das heißt seine Wiedergeburt ist es. Denn die alte Frankenstraße, auf der dieser Weg nun angelegt und gekennzeichnet wurde, gibt es schon seit dem 13. Jahrhundert. Sie bildete zunächst eine Verbindung zwischen den Reichsstädten Zwickau und dem Bergbauzentrum Freiberg am Fuße des Erzgebirges mit Süddeutschland. Erst im 15. Jahrhundert wurde der Wegverlauf letztlich per Dekret des Kurfürsten Friedrich dem II.1462 festgelegt und erweiterte die Frankenstraße über die Oberlausitz bis nach Schlesien. Vor allem Händler und das Militär nutzen diese wichtige Verbindung. Aber auch Pilger waren seither auf diesem Weg von Bautzen ins Oberfränkische Hof unterwegs, um weiter über Frankreich nach Spanien zu gelangen. Im allgemeinen Boom um die Wiederentdeckung des Pilgerns nach der letzten Jahrtausendwende, lag es also nicht fern, auch diesen Weg wieder ins Gedächtnis der Menschen zurück zu rufen. Am besten macht man das, in dem er mit Leben erfüllt wird, in dem die alten Verläufe erforscht werden und in dem dafür gesorgt wird, das dieser Weg wieder benutzt wird. Der Verein “sächsischer Jakobsweg an der Frankenstraße”, gründet am 10. Juni 2009 in Reinsdorf bei Zwickau, sorgt für diese Wiederbelebung des Weges. Neben der Erforschung der Geschichte des Weges und dessen Verlauf, galt es vor allem Gleichgesinnte zu finden, die auf den einzelnen Abschnitten dafür sorgen, dass er beschildert wird und dass Unterkünfte für die Pilger bereit gestellt werden. Das wurde in den letzten Jahren auf hervorragende Weise getan. Und nach dem, was ich bisher sah, gebührt dem Verein und den anderen fleißigen Helfern und Sponsoren ein herzlicher Dank für das Engagement. Im Juni 2013 wurde der Weg offiziell eröffnet.

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ökumenischer Pilgerweg 2. Teil – Der letzte Tag

Na nun? Weshalb ist nun heute bereits unser letzter Tag? Wir sind doch noch mindestens zwei Tage von zu Hause entfernt? Hier nun die Aufklärung: Das liegt an unserer Bummelei. Wir hatten einen recht festen Zeitplan. Und der sah vor, dass wir am 2. Oktober zu Hause sind. Nun haben wir aber die Etappe nach Panschwitz-Kuckau verkürzt und sind in Crostwitz geblieben. Wegen des Wetters hatten wir in Kamenz die Etappe wesentlich eher beendet als eigentlich geplant. So gerieten wir einen Tag in einen Verzug, der auf 200 Kilometern nicht aufholbar ist. So gesehen hat aber alles gepasst. Denn wir hätten sonst nie unsere nette Reisebegleitung getroffen.

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ökumenischer Pilgerweg 2. Teil – Der Tag mit Aussicht

DSC03421Irgendwie macht das Aufstehen heute keinen Spaß. Während wir die Rucksäcke packen und die Morgentoilette erledigen, macht Betina schon das Frühstück. Ziemlich schweigsam verzehren wir unsere Brötchen. “Wir bleiben aber in Kontakt und ihr besucht uns mal” bricht Betina das Schweigen. “Na klar” sage ich kurz. Und wer mich kennt weiß, dass ich das auch so meine. Mit vielen, die wir auf unseren Wegen trafen, haben wir auch heute noch Kontakt. Erst kürzlich hatten wir Besuch aus Bayern von Thomas, den wir 2011 auf dem Camino Frances in Spanien kennen lernten. Oder Martin aus der Schweiz, mit dem ich regelmäßig skype. Und dann die vielen Mails, die immer wieder hin und her gehen, von Iva aus Tschechien, Jürgen aus Ulm oder Andrea aus Dortmund. Wir haben wirklich gute Freunde auf unseren Pilgerwegen gefunden. Und nun ist es Betina, von der wir uns heute leider verabschieden müssen.

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ökumenischer Pilgerweg 2. Teil – Der Tag des Abschiedes

Diese Nacht war viel zu kurz. Ich bin trotzdem bereits vor meinem Wecker munter. Im Halbdunkel suche ich verzweifelt nach meiner Schlafsackhülle. Irgend wie stehe ich heute neben den Schuhen. War wohl doch etwas lange gestern Abend. Ich war auch regelmäßig wach. Und zwar wenn der Heizlüfter sich halbstündlich automatisch einschaltete. Ich schaffe es dann doch noch alle meine Sachen zusammen zu suchen und im Rucksack zu verstauen. Dieser ist heute wesentlich leichter als gestern.
der Weg hinter Skassa

der Weg hinter Skassa

Es ist Montag und der Zielort Strehla ist eine Kleinstadt, in der es ganz sicher eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Andrea kommt auch nicht so recht aus dem Knick. Nach einem Kaffee sieht die Welt aber schon besser aus. Wir verabschieden uns von unserer Gastgeberin, die sicher schon länger munter ist, da sie die Kinder in die Schule bringen muss. Das Wetter beschließt auch heute uns mit Sonnenschein zu verwöhnen. Und so laufen wir uns warm auf den ersten Kilometern, die über einen schmalen, fast zugewachsenen Wirtschaftsweg führen. Ich brauche am Morgen sowieso immer mindestens eine halbe Stunde, bis die Beine das machen, was sie sollen. Es ist aber kein Vergleich mehr zu den ersten Etappen, als sie das den ganzen Tag nicht so recht wussten.

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ökumenischer Pilgerweg 2. Teil – Der Tag der Berge

Endlich ist es soweit. Es geht nun richtig los. Doch zuvor ein Lob an meinen neuen Schlafsack: Viel Platz für meinen Astralleib, angenehme Temperaturen darin, angenehmes Material und wenig Platz, den er im Rucksack verbraucht. Im morgendlichen Ablauf sind wir beide bereits Profis. Da bedarf es nur noch weniger Worte, um den Ablauf zu organisieren. Wir sind eh am Morgen keine Plaudertaschen. Jeder hat da seinen Ablauf. Ich stehe meist als erster auf und mache Toilette, dann halte ich den Kulturbeutel vor Andrea´s Nase und in der Zeit, in der sie sich schön macht, packe ich die Schlafsäcke und mache die Wasserflaschen fertig. Alleine auf so einem Weg würde nicht nur sie mir fehlen, sondern auch die automatisierten Handgriffe.
Frühstück in der Stadtmission

Frühstück in der Stadtmission

Pfeifend verzieht sich die Luft aus dem praktischen Kompressionsbeutel mit meinen Sachen, als ich ihn zusammenrolle. Das ist ein Geräusch, das ich den Mitpilgern in einem gut belegten Schlafsaal, wie man ihn von den spanischen Wegen kennt, am Morgen nicht zumuten möchte. Aus diesem Grund mache ich das in jenen Fällen immer schon am Abend. Hier in Deutschland muss man keine missbilligenden Blicke aus verschlafenen Pilgeraugen fürchten.Wir sind wie so oft allein und ich konnte auch gestern niemanden in der Stadt erblicken, der im entferntesten aussieht wie ein Pilger oder Wanderer. Um das Frühstück müssen wir uns heute erfreulicherweise nicht kümmern. Ein Stockwerk unter uns steht es bereits auf dem Tisch. Dessen war ich mir sicher, da ich im Haus bereits vor unserem Aufstehen Unruhe vernahm.

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PWMSP 19.Mai 2013, 11. Etappe, Zippelow – Neubrandenburg, 18 km

am Morgen auf der letzten Etappe

am Morgen auf der letzten Etappe

Auf zur letzten Etappe! Schade eigentlich! Die Zeit ist wieder mal wie im Fluge vergangen. Trotzdem war man im Kopf schon sehr weit weg vom Alltag, was für uns sehr angenehme Begleiterscheinung des Pilgerns ist. Und so packten wir unsere Sachen nicht ganz so ordentlich wie sonst in den Rucksack und auch die Menge des Proviantes hielt sich in Grenzen. Frau Falk gab uns noch einen Pilgersegen mit auf den Weg und wir verabschiedeten uns nicht ohne uns noch einmal herzlich für die Gastfreundschaft zu bedanken. Es ist nicht jedermanns Sache, seine privaten Bereiche so zu öffnen und es ist sicher auch nicht ganz ohne Risiko. Hoffen wir, dass nur Menschen mit guten Absichten den Weg in dieses Haus finden und hier noch recht lange die Türen offen stehen für recht schaffende Menschen auf dem Pilgerweg durch Mecklenburg.

Hier der Weg, wie wir ihn wirklich gelaufen sind. Der Link zum GPS Track der gesamten Westvariante, der zugehörige QR Code und ein Google Earth Überflug befinden sich unter dem Beitrag zur achten Etappe.

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PWMSP 17.Mai 2013, 9. Etappe, Wesenberg – Neustrelitz, 20 km

Aufbruch am Morgen in Wesenberg

Aufbruch am Morgen in Wesenberg

Es ist die einzige Etappe bei der man auf dem gleichen Weg aus dem Ort geht, wie man in ihn hinein gegangen ist. Und so trotteten wir wieder gegen 8 Uhr durch Wesenberg. Die Nacht hatte das gehalten, was die provisorischen Nachlager versprochen hatten. Und so richtig wach waren wir heute noch nicht. Es hätte zwar die Möglichkeit gegeben, beim Bäcker, der gerade rüber vom Pfarrhaus sein Geschäft schon 7 Uhr offen hatte zu frühstücken. Aber im Rucksack hätten wir dann wieder viele alternde Lebensmittel mitgeschleppt, die dadurch ja auch nicht besser würden. Und so knabberten wir lieber unsere Semmeln vom Vortag und ich hatte noch zwei als Wegzehrung geschmiert. Spätestens in Neustrelitz gibt es ja genügend Möglichkeiten, den Vorrat an Proviant wieder aufzufüllen.

Hier der Weg, wie wir ihn wirklich gelaufen sind. Der Link zum GPS Track der gesamten Westvariante, der zugehörige QR Code und ein Google Earth Überflug befinden sich unter dem Beitrag zur achten Etappe.


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PWMSP 16.Mai 2013, 8. Etappe, Mirow – Wesenberg, 14 km

Frühstück in Mirow

Frühstück in Mirow

So, ab nun ging es nun anders herum, soll heißen: In die entgegengesetzte Richtung. Wir waren gespannt, wie das klappen würde mit den Wegweisern im Rücken. Und nach den Erfahrungen der letzten zwei Etappen, war ich wieder mal froh, den Garmin mit zu haben. Doch bis auf wenige Stellen, an denen wir etwas suchen mussten, ging es dann doch besser als erwartet. Doch nun war erst mal Frühstück bei Frau Meyer angesagt. Während wir unsere Sachen packten, deckte Frau Meyer den Tisch im Garten und wir ließen es uns bei bereits schon am Morgen wieder strahlendem Sonnenschein schmecken. Eigentlich hätten wir uns noch ewig unterhalten können. Aber irgendwann wurde es Zeit für den Aufbruch, auch wenn es heute mit 14 Kilometern wieder nicht sehr weit war. Wir verabschiedeten uns also mit einem großen Dankeschön von Frau Meyer und wünschten ihr, dass sie noch vielen Pilgern eine so schöne Unterkunft geben kann.

Hier der Weg, wie wir ihn wirklich gelaufen sind. Der Link zum GPS Track der gesamten Westvariante, der zugehörige QR Code und ein Google Earth Überflug befinden sich unter diesem Beitrag.


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PWMSP 14.Mai 2013, 6. Etappe, Fürstenberg – Diemitz

Luftmatratzen - Lager in Fürstenberg

Luftmatratzen – Lager in Fürstenberg

Die Luft war raus – 

aus den dicken Luftbetten, die für die Pilger im Pfarrhaus von Fürstenberg bereit gehalten werden. Die waren zwar etwas schaukelig aber man hat gut drauf gelegen. Frühstück gab´s die Reste vom Vortag und Kaffee. Wir verließen an diesem Tag schon 7 Uhr das Haus. Denn heute war mit fast 36 km eine etwas längere Tour angesagt. Zudem eine Strecke, die nicht sonderlich gut beschildert sein soll. Also aufgepasst! und es kam wirklich so. Ich musste mich über weite Strecken auf mein Garmin verlassen und auf den nach der Beschreibung im Netz erstellten Track.
Heraus aus Fürstenberg gingen wir zunächst an der B96 entlang, bis nach der Havelbrücke ein Muschelzeichen nach rechts weist. Hinter der Eisenbahnbrücke beginnt die Röblin Siedlung, benannt nach dem See, an dem sie liegt. Zu diesem wollten wir nun laufen, gingen jedoch entgegen der Beschreibung den Uferweg – sicher ein kleiner Umweg aber auf diesem Weg sind Umwege ja eigentlich normal und meist auch gewollt.
Hier der GPS Track zur Etappe Teil 1 und Teil 2

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7 Seen Wanderung – immer noch Vorbereitung auf den Weg durch Mecklenburg

73fb394ae6Kein Pilgerweg aber eine gute Vorbereitung auf unser Vorhaben, den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte unter die Füße zu nehmen.
Schon zum dritten Mal nehmen wir an der 7 Seen Wanderung im Leipziger Neuseenland teil. Anlässlich des Stadtfestes von Markkleeberg, einer Kleinstadt im Süden von Leipzig, organisiert von den Sportfreunden Neuseenland e.V., dem Tourismusverband Neuseenland e.V. und der Stadtverwaltung Markkleeberg, findet jedes Jahr Anfang Mai dieses Event statt. Mehrere Tausend Wanderer begeben sich auf die Strecken, die als thematische Wanderungen mit Führung oder individuell als Wanderstrecken ohne Führung angeboten werden. Für jeden ist  etwas dabei, von der 4 Kilometer “Maikäfertour” bis zur 104 Kilometer “Neuseenland XXL”. Viele fleißige Helfer sorgen dafür, dass sich niemand verläuft und dass niemand verdurstet oder verhungert. Die Feuerwehrdepots und Rettungsstellen werden zu Versorgungseinrichtungen umfunktioniert und überall auf den Wegen befinden sich Kennzeichen, die man nicht übersehen kann. Eine perfekte Organisation und interessante Strecken sorgen dafür. dass es jedes Jahr mehr Teilnehmer werden. Mehrere Tausend waren es auch in diesem Mai wieder. Und wir waren selbstverständlich dabei.

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Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte – die Vorbereitung

Heute sind unsere neuen Pilgerausweise eingetroffen! 

Zeit für mich, mal wieder was hier im Blog zu schreiben.
Der Camino Primitivo wirkt zwar immer noch nach. Doch nach dem Camino ist vor dem Camino.
Und so hielten wir bereits Ausschau nach einer neuen Herausforderung.

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Doch was haben wir dieses Mal vor?

 

Durch einen Beitrag im Pilgerforum wurde ich auf den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte aufmerksam. Neugierig geworden, forschte ich im Internet und sah, dass noch nicht all zu viele Informationen vorhanden waren über diesen Weg. Kein Wunder, gibt es ihn doch erst seit zwei Jahren.
Einzig eine schön gestaltete Homepage brachte mich in meinen Nachforschungen weiter.

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