Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte – die Vorbereitung

Heute sind unsere neuen Pilgerausweise eingetroffen! 

Zeit für mich, mal wieder was hier im Blog zu schreiben.
Der Camino Primitivo wirkt zwar immer noch nach. Doch nach dem Camino ist vor dem Camino.
Und so hielten wir bereits Ausschau nach einer neuen Herausforderung.

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Doch was haben wir dieses Mal vor?

 

Durch einen Beitrag im Pilgerforum wurde ich auf den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte aufmerksam. Neugierig geworden, forschte ich im Internet und sah, dass noch nicht all zu viele Informationen vorhanden waren über diesen Weg. Kein Wunder, gibt es ihn doch erst seit zwei Jahren.
Einzig eine schön gestaltete Homepage brachte mich in meinen Nachforschungen weiter.

 

Dabei hatten wir schon einmal im Jahr 2011 Berührung mit diesem Weg.

Pilgerweg am Zierker See

Pilgerweg am Zierker See

Bei einem Besuch in Neustrelitz anlässlich des runden Geburtstages eines alten Freundes von Andrea, fuhren wir mit dem Zug in die alte Residenzstadt am Zierker See.

Da wir recht zeitig dort waren, hatten wir genügend Muße, uns die sehr schöne Stadt ausgiebig anzusehen und ein Stück am Seeufer entlang zu gehen.
Dabei fielen uns kleine blaue Schilder auf, die eine stilisierte Jakobsmuschel auf einer Welle zeigten. “Na gucke mal, die benutzen hier das Muschelsymbol für ihre Wanderwege!” war meine Bemerkung dazu. “Vielleicht kennen die hier nur die Bedeutung des Symbols nicht?” so mein erster kläglicher Erklärungsversuch. Der Weg verlief am nördlichen Seeufer entlang und er gefiel uns sehr gut. Am liebsten hätten wir den See umrundet. Nur die fortgeschrittene Zeit zwang uns dazu umzukehren und zurück zur Stadt zu gehen.
Abends dann die Geburtstagsfeier und am nächsten Tag ging es wieder nach Hause zurück. Die Vorbereitungen auf unsere Wanderungen im nächsten Jahr (Via Regia und Camino Primitovo) ließen uns den Weg und die keinen blauen Schilder am Zirker See schnell vergessen.
Doch dann Ende 2012 ein Forenbeitrag im Internet, der mich neugierig machte. Stephan aus Neubrandenburg, ein Moderator aus dem Pilgerforum, rief dazu auf, dass sich alle melden sollten, die schon mal auf dem Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte unterwegs waren und Informationen liefern konnten. Die Resonanz war sehr bescheiden. Ein Link war dabei, dem ich neugierig folgte, eben auf die besagte Homepage. Und da war es, das uns schon bekannte blaue Muschel – Symbol, auf der Homepage über den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte. Das war also des Rätsels Lösung. Unbewusst sind wir schon ein Stück auf diesem Pilgerweg gelaufen.
Der Weg wurde erst im April 2011 eröffnet, steckt also quasi  noch in den Kinderschuhen. Erstaunlich ist trotzdem, dass in fast jedem Etappenort sich schon jemand gefunden hat, der Pilger für eine Nacht und für wenig Geld aufnimmt. Intensiv werben aber die Initiatoren um weitere Unterstützer, die sich dazu vielleicht noch bereit erklären könnten, ihr Haus für Pilger zu öffnen. Denn im südlichen Teil des Weges klaffen noch einige Lücken. Das ist bestimmt gar nicht so einfach, sagt man doch den Norddeutschen eine gewisse Sturheit nach, sicher nur ein Gerücht. Wir werden uns jedenfalls im Mai diesen Jahres von den Tatsachen und hoffentlich vom Gegenteil überzeugen lassen.
Der Weg besitzt weder im Norden eine Verbindung zur Via Baltica, die als europäischer Pilgerweg von der Insel Usedom kommend über Rostock und Lübeck eine Brücke von den Baltischen Ländern in Richtung Santiago de Compostela schlägt, noch einen Anschluss an die Brandenburgischen Jakobswege im Süden. Ich denke aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass dieser Weg in das Netz der Pilgerwege in Deutschland eingebunden wird und keine Insel mehr ist. Ein guter Anfang ist gemacht.
Karte Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte (Quelle: Hompage der Initiatoren)

Karte Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte
(Quelle: Hompage der Initiatoren)

Der Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte führt  von Friedland zunächst bis nach Neubrandenburg und von dort auf einer kurzen westlichen Variante über Neustrelitz oder einer längeren östlichen über Burg Stargard und Fürstenberg bis nach Miro. Insgesamt wurden so etwa 250 Kilometer erschlossen und markiert. Wie gut, das werden wir ab Mitte Mai sehen.

Wir haben vor, mit dem Auto bis nach Neubrandenburg zu fahren. Dort hat uns Stephan aus dem Pilgerforum dankenswerter Weise eine Unterkunft angeboten und unser Auto kann auch bei ihm stehen bleiben. Dann geht es mit dem Bus nach Friedland, um von dort über zwei Etappen wieder zurück nach Neubrandenburg zu gehen. Danach haben wir vor, zuerst die östliche Variante bis nach Mirow und dann die westliche zurück also entgegen der Richtung nach Neubrandenburg zu gehen. So haben wir die Möglichkeit, den ganzen Weg zu sehen, ohne zwischendurch den Bus nehmen zu müssen. Wir sind bisher noch nie einen Pilgerweg in entgegengesetzter Richtung gelaufen und ich bin gespannt, wie das funktioniert, wenn die Kennzeichnung plötzlich im Rücken angebracht ist und in die entgegengesetzte Richtung weist.

Wer mich aber kennt, der weiß, dass ich so ganz ohne vorbereitete Streckenbeschreibungen nicht los gehe. Und so habe ich mich mal hin gesetzt und nach den Texten auf der Homepage einen Track gezeichnet. Online geht das mit dem Dienst GPSies ganz gut. Das fein -Tuning erfolgte dann auf einer deutschen Topo – Karte mit der Software BaseCamp von Garmin. Derzeit gibt es noch keine GPS – Daten vom Weg. Ich habe jedenfalls noch keine im Netz gefunden. Und deshalb habe ich vor, diesmal ein GPS – Gerät zur Aufzeichnung der Daten mitzunehmen, um sie dann veröffentlichen zu können. Spannend wird es sein, die Unterschiede zu finden, die es sicher gibt, zwischen dem von mir aus dem Text gedeuteten und der Wirklichkeit, der wir gefolgt sind.

Unsere Ausrüstung wird weitestgehend der bewährten von unseren bisherigen Wegen entsprechen, bis auf eine Neuerung: Wir haben jetzt ein Zelt, genauer gesagt ein 2 Personen Zelt, das Wildfox Gjende 1-2-Personen Zelt
Die noch lückenhafte Bestückung mit Herbergen im Südteil des Weges lässt uns dadurch unabhängiger sein. Aus dem Grund haben wir auch noch keinen genauen Etappenplan. Ist auch nicht so wild, denn die vorgeschlagenen Etappen sind für unsere Verhältnisse und Gewohnheiten recht kurz. Da lässt sich vieles bestimmt flexibler gestalten als z.B. auf der Via Regia oder dem Camino Primitivo, wo es wegen der geringen Herbergsdichte und den großen Abständen schwieriger ist, Etappenpläne zu variieren. Nun gilt es nur noch ein Startdatum fest zu legen.

Das beschaffte Zelt ist bei einem Preis von nur knapp 35 Euro sicher kein Hightech – Produkt aber die Größe passt, das Packmaß auch und es macht trotz des niedrigen Preises einen recht ordentlichen und wertigen Eindruck. Na und am Gewicht (es wiegt immerhin 2,7 kg !) lässt sich sicher noch was machen.

“Pimp my Tent” wird es also im nächsten Post heißen. Denn so viel kann ich schon verraten, es ist um einiges leichter geworden. Wie ich das gemacht habe? – Später….

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