PWMSP, 11.Mai 2013, 3. Etappe, Burg Stargard – Rödlin, 21 Km

üppiges Frühstück in der Villa Martha

üppiges Frühstück in der Villa Martha

Gut haben wir geschlafen unter dem Jungfernreigen im Goldrahmen. Um halb Acht gab es Frühstück – und was für eins. Frau Kämig hat den ganzen Tisch voll gestellt mit Sachen, die ein Pilger in Selbstverpflegung sonst seltener zu Gesicht bekommt.

“Wer soll das alles essen?” fragte ich. Und schon machte ich mich über die gekochten Eier her. Zwei Semmeln wanderten dann noch in den Rucksack. Die Kämigs mögen es nachsehen. Noch ein kurzes Schwätzchen mit der Chefin, die uns dann noch die Pilgerstempel in den Pilgerpass drückte. Und schon standen wir wieder um 8 Uhr auf der Straße. Diese Herberge können wir vorbehaltlos empfehlen, waren wir uns einig.

Hier der Weg, wie wir ihn wirklich gelaufen sind. Der Link zum GPS Track der gesamten Ostvariante befindet sich unter dem Beitrag zur ersten Etappe.

 

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PWMSP, 10. Mai 2013, 2. Etappe, Staven – Burg Stargard, 28 km

noch schnell einen Kaffee und los!

noch schnell einen Kaffee und los!

Der Wecker musste gar nicht zum Aufstehen rufen. Wir waren eigentlich schon lange wach, als die bekannte und manchmal auch verhasste Melodie erklang. Obwohl man recht zeitig aufsteht, schläft man auf dem Weg eigentlich sogar länger als zu Hause. Man geht fast immer früh zu Bett. Fernsehen oder andere Freizeitdiebe gibt es nicht. Man ist auch weit weg vom Weltgeschehen, von Skandalen, vom Mord und Totschlag und allen negativen Schlagzeilen die in unseren Medien reißerisch aufgemacht werden. Man glaubt gar nicht, wie gut das tut. Wir hören und sehen mittlerweile bewusst weg, um unsere innere Ruhe schneller zu finden. Ein schönes Beispiel war der Skandal mit den angeblich Viren verseuchten Gurken in Spanien im Mai 2011. Da wir nichts davon verstanden, was in den überall flimmernden Bar – Fernsehern lief, glaubten wir in Anbetracht der immer wieder gezeigten Gurkenbilder an Berichte über eine gute Gurkenernte. Wir waren unbewusst einer (wie sich später herausstellte) unbegründeten Hysterie entgangen. Das sollte uns eine Lehre bleiben.

Aber zurück zum Weg:

Hier der Weg, wie wir ihn wirklich gelaufen sind. Der Link zum GPS Track der gesamten Ostvariante befindet sich unter dem Beitrag zur ersten Etappe.

 

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PWMSP, 9.Mai 2013, 1. Etappe, Friedland – Staven 15 Kilometer

Start der ersten Etappe in Friedland

Start der ersten Etappe in Friedland

Der Himmelfahrtstag sollte unser erster richtiger Lauftag werden. Also hieß es, sich schon am Vortag mit den nötigsten Lebensmitteln einzudecken und dies alles im Rucksack mit zu nehmen. Auch aus dem Grund sind unsere Rucksäcke in Deutschland schwerer. Die Versorgung ist einfach schwieriger als an höher frequentierten Pilgerwegen wie beispielsweise in Spanien, wo sich am Weg durch die hohen Pilgerzahlen eine entsprechende Infrastruktur gebildet hat. In Deutschland dagegen gibt es in den Dörfern kaum noch feste Einkaufsmöglichkeiten und wenige Gastwirtschaften, die zur richtigen Zeit geöffnet sind, eine bedauerliche Entwicklung, die wir auch schon an der Via Regia zu spüren bekamen. Pilgerverpflegung ist in diesem Sinne recht eintönig, haltbare Wurst, meist Salami oder Schinken, ein Stück Käse, etwas Brot, ein paar Tüten instant Kaffee und Trinkwasser. Das war es schon. Von Friedland bis Staven gibt es keine Einkaufsmöglichkeit und am Feiertag wäre eh alles zu gewesen. In Staven wird nur eine kleine Verkaufsstelle betrieben, die aber meist schon geschlossen ist, wenn ein Pilger von Friedland aus eintrifft.

Krümel fuhr also zusammen mit uns am Morgen nach Friedland. Wir hatten es nicht eilig, da es heute nur 12 Kilometer sein sollten, die wir vor uns hatten. Er wollte dann weiter zurück nach Neubrandenburg laufen und am Abend unser Auto zurück vor sein Haus holen. Angekommen in Friedland war die Kirche entweder noch oder schon wieder verschlossen. Schade, wir hätten gern einen Stempel von hier im Pilgerpass gehabt.

Hier der Weg als GPS Track, wie wir ihn wirklich gelaufen sind.

Ganz unten der Link zum GPS Track (geplanter Weg)

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PWMSP, 8. Mai 2013, Wir fahren nach Norden

alles verstaut

alles verstaut

Der Tag der Abreise war endlich gekommen. Zum vierten Mal begaben wir uns auf Pilgerreise, eigentlich fast Routine. Und doch ist alles ganz anders. Die Rucksäcke (zumindest meiner) sind schwerer und größer, da die Campingausrüstung mit sollte, wir haben einen zusätzlichen Koffer für “Alltagskleidung” mit, wir fahren mit dem Auto und es geht nach Norden. Sonst ist aber alles wie gewohnt. Alles wird noch einmal auf Notwendigkeit getestet, um eventuell doch noch an Gewicht zu sparen. Doch es half nichts, Andreas Rucksack wog sieben und meiner stolze 11 kg (mit Wasser). Das sind Lasten, die wir bisher nicht auf dem Rücken hatten. Nun gut, der Weg ist nicht so lang und nicht so bergig, so dachten wir. Das mit der Länge stimmte, denn wir wollten schon in 11 Tagen am Ziel sein. Aber mit dem Geländeprofil sollten wir uns gründlich getäuscht haben. Denn stellenweise kamen wir uns vor wie im Mittelgebirge.

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7 Seen Wanderung – immer noch Vorbereitung auf den Weg durch Mecklenburg

73fb394ae6Kein Pilgerweg aber eine gute Vorbereitung auf unser Vorhaben, den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte unter die Füße zu nehmen.
Schon zum dritten Mal nehmen wir an der 7 Seen Wanderung im Leipziger Neuseenland teil. Anlässlich des Stadtfestes von Markkleeberg, einer Kleinstadt im Süden von Leipzig, organisiert von den Sportfreunden Neuseenland e.V., dem Tourismusverband Neuseenland e.V. und der Stadtverwaltung Markkleeberg, findet jedes Jahr Anfang Mai dieses Event statt. Mehrere Tausend Wanderer begeben sich auf die Strecken, die als thematische Wanderungen mit Führung oder individuell als Wanderstrecken ohne Führung angeboten werden. Für jeden ist  etwas dabei, von der 4 Kilometer “Maikäfertour” bis zur 104 Kilometer “Neuseenland XXL”. Viele fleißige Helfer sorgen dafür, dass sich niemand verläuft und dass niemand verdurstet oder verhungert. Die Feuerwehrdepots und Rettungsstellen werden zu Versorgungseinrichtungen umfunktioniert und überall auf den Wegen befinden sich Kennzeichen, die man nicht übersehen kann. Eine perfekte Organisation und interessante Strecken sorgen dafür. dass es jedes Jahr mehr Teilnehmer werden. Mehrere Tausend waren es auch in diesem Mai wieder. Und wir waren selbstverständlich dabei.

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Noch sieben Tage!

der neue Rucksack

der neue Rucksack

Nur noch sieben Tage sind es, bis wir nach Mecklenburg aufbrechen. Der Karton mit dem Outdoor – Zeugs wird laufend hin und her geräumt und Gedankenspiele verwirren mich, ob ich was vergessen habe oder ob nicht doch noch was ganz wichtiges mit muss. Die Rucksäcke sind bereits gepackt, das heißt, sie werden eigentlich laufend neu gepackt. Andrea hat einen neuen UL Rucksack mit 35 Liter, baugleich mit diesem aber in Rot und 5 € billiger. Und ich habe mich entschlossen, auch einen neuen anzuschaffen. Bisher hat mir der Deuter ACT lite 35+10 zwar immer gute Dienste geleistet. Dieses Mal muss aber bekanntlich unsere Campingausrüstung mit. Und die hätte ich außen anschnallen müssen, was eine ungleichmäßige Lastverteilung zur Folge hätte. Also war ich wieder mal auf der Suche nach einem Rucksack, in den die Campingausrüstung mit hinein passt. Und wenn er dann noch etwas leichter ist, als mein alter Deuter, könnte dies das Mehrgewicht, was das Zelt und die Isomatte verursacht, etwas ausgleichen. Und so klickte ich mich durch die Outdoor – Shops auf der Suche nach einem leichten 50 Liter – Rucksack.

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Vom Eise befreit sind Strom und Bäche….

 

Na endlich !!
es taut !!

es taut !!

Denn es sind nur noch 4 Wochen, bis es nach Mecklenburg geht. Und da gilt es noch einiges zu tun, um die eingerosteten Knochen wieder in Schwung zu bekommen. Und deshalb steht das hier auch unter “Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte”, dient es doch zur weiteren Vorbereitung auf diesen Weg.

Nun sind wir beide keine ausgesprochenen Wintersportler und so warteten wir gespannt auf die erste Frühlingssonne. Und die ließ ja zum allgemeinen Verdruss in diesem Jahr besonders lange auf sich warten. Immer wieder lagen die Wetterfrösche, die Besserung versprachen, gehörig daneben.
Nun kommt der Frühling und hoffentlich auch Wärme. Denn mein Holzvorrat für den Kamin geht so langsam zur Neige.
Nur die versprochene Vorführung unseres “gepimpten” Zeltes muss noch etwas warten. Im Garten liegt noch Restschnee und die Nächte sind doch noch etwas kühl für die erste Probenacht. Der Boden ist stellenweise noch gefroren, da will ich meine Eigenbauheringe nicht gleich beim ersten Versuch ruinieren.
 

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Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte – die Vorbereitung

Heute sind unsere neuen Pilgerausweise eingetroffen! 

Zeit für mich, mal wieder was hier im Blog zu schreiben.
Der Camino Primitivo wirkt zwar immer noch nach. Doch nach dem Camino ist vor dem Camino.
Und so hielten wir bereits Ausschau nach einer neuen Herausforderung.

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Doch was haben wir dieses Mal vor?

 

Durch einen Beitrag im Pilgerforum wurde ich auf den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte aufmerksam. Neugierig geworden, forschte ich im Internet und sah, dass noch nicht all zu viele Informationen vorhanden waren über diesen Weg. Kein Wunder, gibt es ihn doch erst seit zwei Jahren.
Einzig eine schön gestaltete Homepage brachte mich in meinen Nachforschungen weiter.

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Camino Finisterre 20. bis 24. Tag 25 bis 28.9.2012 Cee – Finisterre

Heute nun die letzte Etappe, denn wir haben uns nach Jörgs Mitteilung, dass er wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes voraussichtlich nicht mit nach Muxia gehen wird entschlossen, ebenfalls in Finisterre zu bleiben. Wir haben zwar nur zwei Nächte in der Pension gebucht, aber da lässt sich vielleicht was machen. Wir haben uns nun mal geeinigt, dass wir zusammen bleiben. Und ehrlich gesagt, bin ich auch nicht unglücklich darüber. Irgendwie reicht es dann auch. Es war ein langer Weg bis hier hin.

2522 Camino Primitivo

Ganz in Ruhe, in der Gewissheit, dass es erstens nicht mehr weit ist und zweitens, dass wir eine sichere Unterkunft haben, gehen wir am Morgen noch einmal durch Corcubion, wo wir auch gleich eine Bar finden, in der wir frühstücken können.

Ganz unten das Video zur Etappe !

Camino Finisterre 19. Tag 24.9.2012 Olveiroa – Cee

Der erste Blick an diesem Morgen gilt dem Himmel. Es sieht zwar auch nicht viel besser aus als Gestern aber der Wind hat sich wenigstens etwas gelegt.

2242 Camino Primitivo

Gespannt nehme ich das zerknüllte Zeitungspapier aus den Schuhen. In der Nacht hatte ich es nochmals erneuert und die Schuhe waren immer noch nass. Nun aber fühlen sie sich eigentlich recht trocken an. Nur die Einlegesohlen, die ich separat in Zeitungen verpackt hatte, sind immer noch feucht. So ist es nicht sehr angenehm, mit den trockenen Socken in die Schuhe zu schlüpfen. Sofort spüre ich die Feuchtigkeit, woran ich mich aber nachdem die Schuhe warm gelaufen waren, ganz schnell gewöhne.

 Ganz unten das Video zur Etappe !

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Camino Finisterre 18. Tag 23.9.2012 Negreira – Olveiroa

So, nun habe ich genug Neugier erzeugt. Zweimal habe ich schon auf diesen Tag in meinem Bericht verwiesen, gerade eben und in Bezug auf meine Füße/Socken/Schuhe – Kombination.

nur noch 2 Kilometer

In der Nacht hörte man schon, dass der Wind stark aufgefrischt hatte. Und auch etwas Regen schien schon zu fallen.

Nachdem Jana und ich den Rest Nudeln als Frühstück vertilgt haben (ich kann gar nicht verstehen, weshalb da einige den Kopf schütteln?), gehen wir nach draußen und ahnen nichts Gutes, als wir den Himmel sehen. Dicke schwere Wolken werden von einem stark böigen Wind über den Himmel getrieben. In der Stadt ist dieser noch kaum zu spüren. Aber das sollte sich ändern.

Ganz unten das Video zur Etappe (diesmal etwas verwackelt) !

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Camino Finisterre 17. Tag 22.9.2012 Santiago de Compostela – Negreira

2068 Camino Primitivo

Blutrot geht die Sonne hinter der Silhouette der Kathedrale auf, als wir die Pension am Morgen verlassen. Die Nacht war recht unruhig, da Jörg immer wieder husten musste. Und als ich dann doch mal eingeschlafen war, hatte ich einen Traum, der mir fast den restlichen Weg gekostet hätte.

Die Kurzfassung: Ich gehe mit meinem Hund spazieren, als plötzlich ein Fuchs mit Schaum vorm Maul aus dem Gebüsch kommt – Tollwut – ohne Zweifel! Ich gerate in Panik und versuche ihn von meinem Hund fern zu halten, komme aber irgendwie nicht vorwärts (– na klar ich liege ja im Bett!). Der Fuchs kommt immer näher und ich trete nach ihm. Ich kann den Schrei gerade noch unterdrücken, den ich vor Schmerz anstimmen will. Ich bin schlagartig hellwach. Denn ich habe gegen das Bettgestell getreten und mir dabei eine Zehe so sehr gestoßen, dass sie blutet und ich befürchten muss, dass sie gebrochen ist. Ich humple zur Toilette, um wenigstens mal näher nachzusehen.

Ganz unten das Video zur Etappe !

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Camino Primitivo 16. Tag 21.9.2012 Monte do Gozo – Santiago de Compostela

Pustekuchen!!!
ist mein erster Gedanke, als ich schon den Rucksack auf dem Rücken aus der Herberge trete. Und ich traute meinen Augen nicht, denn es regnet in Strömen. Also alles wieder runter und die Regenjacke raus. Ist wieder nichts mit einer Ankunft in Santiago bei schönem Wetter!

Draußen stehen zwei Koreanerinnen in ihren roten Notponchos aus Plastikfolie, die sich nicht so recht trauen loszulaufen. In Englisch fragen sie mich, ob ich jetzt loslaufen will. „Yes“ sage ich und trotte los. Die beiden folgen mir auf dem Fuße.

1931 Camino PrimitivoDann komme ich vor Jörgs Unterkunft an, der schon auf uns wartet. Ich bleibe stehen und auch die beiden Koreanerinnen, die mich daraufhin etwas fassungslos anblicken. Ganz in Ruhe streife ich meinen Rucksack ab, um die Regenjacke gegen den Poncho zu tauschen, denn es regnet jetzt doch stärker als zunächst bemerkt. Immer noch fragende Blicke von den Koreanerinnen bemerkend, beruhige ich sie mit den Worten“ I waiting for my Wife“. Die Minen erhellen sich, so man das in der Dunkelheit sieht, denn auch um 8 Uhr scheint es heute Morgen nicht richtig hell werden zu wollen. Jana und Andrea tauchen aus dem Dunkel auf und es geht endlich weiter, die Koreanerinnen immer hinter mir her. Immer wenn ich stehen bleibe, um auf Jana und Andrea zu warten oder zu fotografieren, bleiben auch die Koreanerinnen stehen. Ich fragte mich, ob sie das so auf dem gesamten Weg durchgezogen haben? Dann dürfte das ziemlich stressig für den Verfolgten und auch für sie selbst gewesen sein. Dieses Spielchen ziehen sie so bis zur Kathedrale ab und wurden später nie mehr gesehen.

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Camino Primitivo 15. Tag 20.9.2012 Salceda – Monte do Gozo

Trotzdem verbringen wir in Salceda eine ruhige und erholsame Nacht. Am Morgen gibt es dann noch für 3 € ein Frühstück mit Kaffee, Tost und Saft. Bei Sonnenaufgang wandern wir los.

Sonnenaufgang in Salceda

Sonnenaufgang in Salceda

Dieses Mal bleibt Jürgen bei uns, musste sein Tempo also etwas drosseln. Philine haben wir seit gestern nicht mehr gesehen. Sie hat noch viel Zeit für ihren Weg und ist hinter Melide schon in Ribadiso abgestiegen. Für den 21. haben wir uns aber um 19 Uhr vor dem Westportal der Kathedrale in Santiago verabredet. Sicher werden wir uns eher treffen in der Stadt, so unserer aller Meinung.

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Camino Primitivo 14. Tag 19.9.2012 Melide – Salceda

1783 Camino Primitivo

Alle Befürchtungen der Stahltreppe wegen haben sich am frühem Morgen bestätigt. Die ersten „Nachtpilger“ polterten bereits vor 5 Uhr diese herunter und an Schlaf ist gerade nicht mehr zu denken. Also wälze ich mich vorsichtig aus dem sehr wackeligen Bett, um Andrea nicht zu wecken. Ab zur Toilette, na wenigstens hat jede Etage eine eigene. Licht an – NICHTS! Na prima, jetzt gibt´s nicht mal Licht – na vielleicht nach 6 Uhr. Doch auch nach 6 Uhr bleibt alles dunkel. Später wird dann von Jörg das Rätsel gelöst. Unsere Zimmergenossen, die schon vor 22 Uhr schlafen wollten, hatten vergeblich den Lichtschalter gesucht, weil da meine Klamotten am Bett drüber hingen. Also haben sie im Sicherungskasten den Hauptschalter ausgeschaltet. Da kann man lange suchen. Etwas seltsam waren die Kollegen schon, da sie am Morgen ja bemerkt haben mussten, wie wir vergeblich versuchten, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Doch keiner hat sich gerührt. Ist halt nicht jeder nett auf dem Camino.

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Camino Primitivo 13. Tag 18.9.2012 Ponte Ferreira – Melide

1625 Camino PrimitivoDas Aufstehen und die Vorbereitung auf den Weg verlaufen diesmal recht entspannt, da wir uns am Abend schon einig waren, dass der erste, der das Bett verlässt, das Licht einschaltet. Es ist ein Blödsinn in meinen Augen, dass man mit seiner Kopflampe rum funzelt, seine 7 Sachen zusammenrafft, obwohl alle anderen schon längst wach im Bett liegen und sich amüsieren, wie man sich zum x – ten Mal den großen Zeh anstößt. Bisher bin ich immer auf Zustimmung gestoßen, wenn ich dann endlich aus dem Bett gesprungen bin und den Lichtschalter betätigt habe. Machen wir uns doch nichts vor, wach sind doch eh schon fast alle und die, die es noch nicht sind, werden weniger durch das Licht sondern durch die langwierige Rumfunzelei mit Taschen- und Kopflampen gestört.

Heute also nicht! Auch die ausreichende Anzahl von Toiletten in beiden Etagen hat die Situation sichtlich entspannt.

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Camino Primitivo 12. Tag 17.9.2012 Lugo – Ponte Ferreira

1462 Camino Primitivo

Man kann es drehen wie man will, einen Dreißiger hat man auf der Süd – Route von Lugo nach Melide in jedem Fall. Entweder man übernachtet in San Roman und geht heute nur 20 Kilometer oder man geht die dreißig bis Ponte Ferreira. Da ich schon viel Gutes von der neuen privaten Herberge in Ponte Ferreira gehört habe und wir Jana die 30 Kilometer von San Roman bis Melide übermorgen nicht zumuten wollen, entschließen wir uns heute, nach Ponte Ferreira zu gehen, so wie es mein ausgearbeiteter Etappenplan auch vorsah. Die meisten der Pilger, die in Lugo übernachten, wählen übrigens die Süd – Variante, sollen doch auf der Nord – Route zum Camino del Norte immer wieder die Wegzeichen entfernt worden sein. Bestätigen konnte mir das niemand. Solche Aktionen sind bei Alternativrouten meist wirtschaftlich motiviert. Man will ja niemandem was unterstellen aber auf so einem wenig begangenen Weg wie dem Camino Primitivo, ist es in manchen Zeiten sicher schwierig, kostendeckend zu arbeiten. Die staatlichen Herbergen sind eh ein Zuschuss – Geschäft für die Kommunen. Da kann man sich schon vorstellen, dass da so manche nicht ganz saubere Aktion gestartet wird, um sein Geschäft in Schwung zu halten. Es gibt auf der Süd – Route in San Roman und in Ponte Ferreira neue private Herbergen und in Merlán / As Seixas ein neues großes Anwesen am Weg, auf dem noch mächtig gewerkelt wird und in dem sich bereits eine Bar befindet. Möglich, dass hier zukünftig auch Betten angeboten werden. Da wird die Konkurrenz langsam zu groß für die relativ wenigen Pilger.

Ganz unten das Video zur Etappe !

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Camino Primitivo 11. Tag 16.9.2012 Cadavo Baleira – Lugo

1255 Camino Primitivo

Heute nun eine Etappe, die verspricht etwas ebener zu werden. Dafür geht es immer mal über Asphalt, was mich aber nicht besonders stört, da man dann die Möglichkeit hat, mal etwas entspannter zu laufen und sich im Gehen die Gegend zu betrachten. Man nicht dauernd auf den Weg und die Füße achten.

Ganz unten das Video zur Etappe !

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Camino Primitivo 10. Tag 15.9.1012 Fonsagrada/Padron – Cadavo Baleira

1147 Camino Primitivo

Angesteckt von der allgemeinen Unruhe stehen wir auch heute recht früh auf. An den wenigen Wasch- und Pinkelbecken gibt es etwas Gedränge aber sonst geht alles sehr zügig und diszipliniert ab. Da es aber draußen noch sehr dunkel und zudem noch nebelig ist, lassen wir uns mit dem Frühstück viel Zeit. Ich mache ganz in Ruhe unseren löslichen Kaffee. Der ist zwar nicht vergleichbar mit dem sonst üblichen Kaffee con Leche in den Bars aber doch ganz genießbar. Ein paar Reste an Brot und Käse vom Vorabend sind auch noch übrig dazu noch ein paar Apfel- und Pfirsichstreifen, das muss genügen.

Erst als es gegen 8 Uhr dämmert, ziehen auch wir los. 23 Kilometer bis Cadavo Baleira, das klingt nicht viel. Das ständige hoch und runter wird uns aber auch heute kaum vorwärts kommen lassen.

Ganz unten das Video zur Etappe !

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Camino Primitivo 9. Tag 14.9.2012 Grandas de Salime – Fonsagrada/Padron

ein "Nebelbogen"

ein “Nebelbogen”

Der Morgen ist kalt und die ersten Kilometer wandern wir durch eine graue Suppe. Als wir die Landstraße endlich verlassen können und der Weg weiter über einen schmalen Pfad führt, hellt es plötzlich auf. Wir sind raus aus den Wolken, die hinter uns im Tal hängen. Ich bemerke vor uns eine Erscheinung, die ich so noch nie gesehen habe. Ich nenne sie mal Nebelbogen. Gleich einem Regenbogen nur ohne Farben spannt sich der weiße Bogen vor uns über den Feldern auf. Das sieht völlig unwirklich aus. Ich versuche die Erscheinung trotz des geringen Kontrastes aufs Foto zu bannen. Und ich glaube, es ist einigermaßen gelungen.

Ganz unten das Video zur Etappe !

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