Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte – die Vorbereitung

Heute sind unsere neuen Pilgerausweise eingetroffen! 

Zeit für mich, mal wieder was hier im Blog zu schreiben.
Der Camino Primitivo wirkt zwar immer noch nach. Doch nach dem Camino ist vor dem Camino.
Und so hielten wir bereits Ausschau nach einer neuen Herausforderung.

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Doch was haben wir dieses Mal vor?

 

Durch einen Beitrag im Pilgerforum wurde ich auf den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte aufmerksam. Neugierig geworden, forschte ich im Internet und sah, dass noch nicht all zu viele Informationen vorhanden waren über diesen Weg. Kein Wunder, gibt es ihn doch erst seit zwei Jahren.
Einzig eine schön gestaltete Homepage brachte mich in meinen Nachforschungen weiter.

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Camino Finisterre 20. bis 24. Tag 25 bis 28.9.2012 Cee – Finisterre

Heute nun die letzte Etappe, denn wir haben uns nach Jörgs Mitteilung, dass er wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes voraussichtlich nicht mit nach Muxia gehen wird entschlossen, ebenfalls in Finisterre zu bleiben. Wir haben zwar nur zwei Nächte in der Pension gebucht, aber da lässt sich vielleicht was machen. Wir haben uns nun mal geeinigt, dass wir zusammen bleiben. Und ehrlich gesagt, bin ich auch nicht unglücklich darüber. Irgendwie reicht es dann auch. Es war ein langer Weg bis hier hin.

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Ganz in Ruhe, in der Gewissheit, dass es erstens nicht mehr weit ist und zweitens, dass wir eine sichere Unterkunft haben, gehen wir am Morgen noch einmal durch Corcubion, wo wir auch gleich eine Bar finden, in der wir frühstücken können.

Ganz unten das Video zur Etappe !

Camino Finisterre 19. Tag 24.9.2012 Olveiroa – Cee

Der erste Blick an diesem Morgen gilt dem Himmel. Es sieht zwar auch nicht viel besser aus als Gestern aber der Wind hat sich wenigstens etwas gelegt.

2242 Camino Primitivo

Gespannt nehme ich das zerknüllte Zeitungspapier aus den Schuhen. In der Nacht hatte ich es nochmals erneuert und die Schuhe waren immer noch nass. Nun aber fühlen sie sich eigentlich recht trocken an. Nur die Einlegesohlen, die ich separat in Zeitungen verpackt hatte, sind immer noch feucht. So ist es nicht sehr angenehm, mit den trockenen Socken in die Schuhe zu schlüpfen. Sofort spüre ich die Feuchtigkeit, woran ich mich aber nachdem die Schuhe warm gelaufen waren, ganz schnell gewöhne.

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Camino Finisterre 18. Tag 23.9.2012 Negreira – Olveiroa

So, nun habe ich genug Neugier erzeugt. Zweimal habe ich schon auf diesen Tag in meinem Bericht verwiesen, gerade eben und in Bezug auf meine Füße/Socken/Schuhe – Kombination.

nur noch 2 Kilometer

In der Nacht hörte man schon, dass der Wind stark aufgefrischt hatte. Und auch etwas Regen schien schon zu fallen.

Nachdem Jana und ich den Rest Nudeln als Frühstück vertilgt haben (ich kann gar nicht verstehen, weshalb da einige den Kopf schütteln?), gehen wir nach draußen und ahnen nichts Gutes, als wir den Himmel sehen. Dicke schwere Wolken werden von einem stark böigen Wind über den Himmel getrieben. In der Stadt ist dieser noch kaum zu spüren. Aber das sollte sich ändern.

Ganz unten das Video zur Etappe (diesmal etwas verwackelt) !

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Camino Primitivo 16. Tag 21.9.2012 Monte do Gozo – Santiago de Compostela

Pustekuchen!!!
ist mein erster Gedanke, als ich schon den Rucksack auf dem Rücken aus der Herberge trete. Und ich traute meinen Augen nicht, denn es regnet in Strömen. Also alles wieder runter und die Regenjacke raus. Ist wieder nichts mit einer Ankunft in Santiago bei schönem Wetter!

Draußen stehen zwei Koreanerinnen in ihren roten Notponchos aus Plastikfolie, die sich nicht so recht trauen loszulaufen. In Englisch fragen sie mich, ob ich jetzt loslaufen will. „Yes“ sage ich und trotte los. Die beiden folgen mir auf dem Fuße.

1931 Camino PrimitivoDann komme ich vor Jörgs Unterkunft an, der schon auf uns wartet. Ich bleibe stehen und auch die beiden Koreanerinnen, die mich daraufhin etwas fassungslos anblicken. Ganz in Ruhe streife ich meinen Rucksack ab, um die Regenjacke gegen den Poncho zu tauschen, denn es regnet jetzt doch stärker als zunächst bemerkt. Immer noch fragende Blicke von den Koreanerinnen bemerkend, beruhige ich sie mit den Worten“ I waiting for my Wife“. Die Minen erhellen sich, so man das in der Dunkelheit sieht, denn auch um 8 Uhr scheint es heute Morgen nicht richtig hell werden zu wollen. Jana und Andrea tauchen aus dem Dunkel auf und es geht endlich weiter, die Koreanerinnen immer hinter mir her. Immer wenn ich stehen bleibe, um auf Jana und Andrea zu warten oder zu fotografieren, bleiben auch die Koreanerinnen stehen. Ich fragte mich, ob sie das so auf dem gesamten Weg durchgezogen haben? Dann dürfte das ziemlich stressig für den Verfolgten und auch für sie selbst gewesen sein. Dieses Spielchen ziehen sie so bis zur Kathedrale ab und wurden später nie mehr gesehen.

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Camino Primitivo 15. Tag 20.9.2012 Salceda – Monte do Gozo

Trotzdem verbringen wir in Salceda eine ruhige und erholsame Nacht. Am Morgen gibt es dann noch für 3 € ein Frühstück mit Kaffee, Tost und Saft. Bei Sonnenaufgang wandern wir los.

Sonnenaufgang in Salceda

Sonnenaufgang in Salceda

Dieses Mal bleibt Jürgen bei uns, musste sein Tempo also etwas drosseln. Philine haben wir seit gestern nicht mehr gesehen. Sie hat noch viel Zeit für ihren Weg und ist hinter Melide schon in Ribadiso abgestiegen. Für den 21. haben wir uns aber um 19 Uhr vor dem Westportal der Kathedrale in Santiago verabredet. Sicher werden wir uns eher treffen in der Stadt, so unserer aller Meinung.

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Camino Primitivo 14. Tag 19.9.2012 Melide – Salceda

1783 Camino Primitivo

Alle Befürchtungen der Stahltreppe wegen haben sich am frühem Morgen bestätigt. Die ersten „Nachtpilger“ polterten bereits vor 5 Uhr diese herunter und an Schlaf ist gerade nicht mehr zu denken. Also wälze ich mich vorsichtig aus dem sehr wackeligen Bett, um Andrea nicht zu wecken. Ab zur Toilette, na wenigstens hat jede Etage eine eigene. Licht an – NICHTS! Na prima, jetzt gibt´s nicht mal Licht – na vielleicht nach 6 Uhr. Doch auch nach 6 Uhr bleibt alles dunkel. Später wird dann von Jörg das Rätsel gelöst. Unsere Zimmergenossen, die schon vor 22 Uhr schlafen wollten, hatten vergeblich den Lichtschalter gesucht, weil da meine Klamotten am Bett drüber hingen. Also haben sie im Sicherungskasten den Hauptschalter ausgeschaltet. Da kann man lange suchen. Etwas seltsam waren die Kollegen schon, da sie am Morgen ja bemerkt haben mussten, wie wir vergeblich versuchten, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Doch keiner hat sich gerührt. Ist halt nicht jeder nett auf dem Camino.

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Camino Primitivo 12. Tag 17.9.2012 Lugo – Ponte Ferreira

1462 Camino Primitivo

Man kann es drehen wie man will, einen Dreißiger hat man auf der Süd – Route von Lugo nach Melide in jedem Fall. Entweder man übernachtet in San Roman und geht heute nur 20 Kilometer oder man geht die dreißig bis Ponte Ferreira. Da ich schon viel Gutes von der neuen privaten Herberge in Ponte Ferreira gehört habe und wir Jana die 30 Kilometer von San Roman bis Melide übermorgen nicht zumuten wollen, entschließen wir uns heute, nach Ponte Ferreira zu gehen, so wie es mein ausgearbeiteter Etappenplan auch vorsah. Die meisten der Pilger, die in Lugo übernachten, wählen übrigens die Süd – Variante, sollen doch auf der Nord – Route zum Camino del Norte immer wieder die Wegzeichen entfernt worden sein. Bestätigen konnte mir das niemand. Solche Aktionen sind bei Alternativrouten meist wirtschaftlich motiviert. Man will ja niemandem was unterstellen aber auf so einem wenig begangenen Weg wie dem Camino Primitivo, ist es in manchen Zeiten sicher schwierig, kostendeckend zu arbeiten. Die staatlichen Herbergen sind eh ein Zuschuss – Geschäft für die Kommunen. Da kann man sich schon vorstellen, dass da so manche nicht ganz saubere Aktion gestartet wird, um sein Geschäft in Schwung zu halten. Es gibt auf der Süd – Route in San Roman und in Ponte Ferreira neue private Herbergen und in Merlán / As Seixas ein neues großes Anwesen am Weg, auf dem noch mächtig gewerkelt wird und in dem sich bereits eine Bar befindet. Möglich, dass hier zukünftig auch Betten angeboten werden. Da wird die Konkurrenz langsam zu groß für die relativ wenigen Pilger.

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Camino Primitivo 11. Tag 16.9.2012 Cadavo Baleira – Lugo

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Heute nun eine Etappe, die verspricht etwas ebener zu werden. Dafür geht es immer mal über Asphalt, was mich aber nicht besonders stört, da man dann die Möglichkeit hat, mal etwas entspannter zu laufen und sich im Gehen die Gegend zu betrachten. Man nicht dauernd auf den Weg und die Füße achten.

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Camino Primitivo 9. Tag 14.9.2012 Grandas de Salime – Fonsagrada/Padron

ein "Nebelbogen"

ein “Nebelbogen”

Der Morgen ist kalt und die ersten Kilometer wandern wir durch eine graue Suppe. Als wir die Landstraße endlich verlassen können und der Weg weiter über einen schmalen Pfad führt, hellt es plötzlich auf. Wir sind raus aus den Wolken, die hinter uns im Tal hängen. Ich bemerke vor uns eine Erscheinung, die ich so noch nie gesehen habe. Ich nenne sie mal Nebelbogen. Gleich einem Regenbogen nur ohne Farben spannt sich der weiße Bogen vor uns über den Feldern auf. Das sieht völlig unwirklich aus. Ich versuche die Erscheinung trotz des geringen Kontrastes aufs Foto zu bannen. Und ich glaube, es ist einigermaßen gelungen.

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Camino Primitivo 8. Tag 13.09.2012 Berducedo – Grandas de Salime

kurz hinter Berducedo

kurz hinter Berducedo

Diese Etappe sollte eine der schönsten werden, auch wenn das Strecken – Profil so manchen Schweißtropfen und schmerzende Knien in Aussicht stellte.

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Camino Primitivo 1. und 2. Tag die Anreise

 

Der Camino Primitivo vom 6. bis 28. September 2012

1. und 2. Tag 6./7.9.2012 Die Anreise

Unsere Anreise begann am 6.9. 22.30 Uhr am Flughafen Halle/Leipzig. Mit Ryanair flogen wir nach London Stansted. Dort mussten wir übernachten, da wir erst am Folgetag Anschluss nach Asturias haben.

Wir, das sind meine Frau Andrea, ihre Freundin Jana und mein Freund Jörg.

Andrea und ich waren schon 2011 auf dem Camino Frances von Saint Jean Pied de Port bis Santiago de Compostela gegangen und im Mai 2012 auf einem Teil der Via Regia von Leipzig nach Eisenach unterwegs. Jana ist Camino Neuling und Jörg musste seinen ersten Camino 2010 in Astorga nach rund 500 Kilometern verletzungsbedingt abbrechen. Wir hatten also schon etwas Erfahrung, Jörg auch, hatte aber eine besondere Motivation, dieses Mal sein Ziel zu erreichen und Jana hatte mit dem Primitivo einen sehr harten Einstieg gewählt und das Ganze etwas unterschätzt. Um es aber vorweg zu nehmen, wir alle haben unser Ziel geschafft.

auf dem Flughafen London Stansted

auf dem Flughafen London Stansted

Zu viert auf dem Jakobsweg? Geht das? Ja, das geht, wenn jeder etwas sein Ego zurück steckt und wenn man Grundsätze vereinbart. Ein Grundsatz war zum Beispiel, dass wir zusammen bleiben und dass sich die Geschwindigkeit nach dem Schwächsten richtet. Ein anderer, dass einer die Rolle des Anführers übernimmt, um nicht in ellenlange Diskussionen zu verfallen bei unterschiedlichen Meinungen. Diese Rolle wurde mir zugeteilt, da ich mich schon um die Etappenplanung und die Anreise gekümmert hatte. Außerdem habe ich einen recht guten Orientierungssinn und kann mir Ortsnamen ganz gut merken.

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Rennsteig 31.Mai 2012 Eisenach – Friedrichroda

Eigentlich sind wir ja immer noch auf dem ökumenischen Pilgerweg, den verlassen wir aber heute endgültig und zweigen wie geplant auf den Rennsteig ab. Ich werde die Nummerierung aber trotzdem fortführen, befinden wir uns doch unter den gleichen Bedingungen wie auf einem Pilgerweg. Einzig das Ziel hatte sich geändert und wir laufen nun in süd/östlicher Richtung.
Der Rennsteig ist Deutschlands ältester, bekanntester und beliebtester Höhenwanderweg. Er beginnt im Eisenacher Ortsteil Hörschel und endet nach 168 Kilometern am Oberlauf der Saale bei Blankenstein. Er folgt dem Gebirgskamm des Thüringer Waldes bis hin zum Frankenwald und bildet eine Wasserscheide. Jährlich befinden sich tausende Wanderer und Radfahrer auf diesem Weg und durchqueren dabei eines der schönsten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Neben der wuchernden grünen Natur, die an vielen Stellen sich selbst überlassen wird, trifft man auf Schritt und Tritt auch auf die vielfältige Geschichte  links und rechts dieses tausend jährigen Weges. Als Kammweg verfügt er bis auf einige Ausnahmen über keine steilen Auf- und Abstiege. Damit ist er prädestiniert als Wanderweg für die ganze Familie und für jedes Alter. Man geht abseits der größeren Ortslagen, die sich in den Seitentälern befinden, fast durchgehend über gut hergerichtete Wege unter dem Blätterdach des Waldes. Auf Grund seiner Wegbeschaffenheit ist er auch gut mit dem Fahrrad befahrbar. An einigen Stellen, die etwas steiler über Bergkuppen oder durch den Wald über Wurzelwerk führen, gibt es für die Radler kurze Alternativstrecken.
Wir wollen bis nach Oberhof auf dem Rennsteig wandern und damit etwa die Hälfte des Weges zurück legen.

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Via Regia 10.Tag 30.Mai 2012 Mechterstädt – Eisenach

Heute ist nun der letzte Tag angebrochen, an dem wir auf der Via Regia unterwegs sind. Sicher wäre es auch schön gewesen, weiter bis Vacha zu gehen. Wir sind aber auch noch nie auf dem Rennsteig gewesen, obwohl wir sehr oft den Thüringer Wald besuchen, da wir dort Freunde haben. Und so stehen wir 8 Uhr, also heute etwas später, wieder auf der Straße, um diese Etappe anzugehen. Sie verspricht mit der Überschreitung der Hörselberge etwas  anstrengender und recht interessant zu werden. Warum heute so spät? Im Bodelschwingh – Hof gibt es ein hervorragendes Frühstück im Speisesaal und das wollten wir uns natürlich nicht durch die Lappen gehen lassen. Wir gehen nun wieder hinunter zum Ort Mechterstädt, um auf der am Vortag erkundeten Abkürzung wieder auf den Jakobsweg zu kommen. Auch an diesem Abzweig steht ein Wegweiser, wahrscheinlich für Pilger, die den Weg in umgekehrter Richtung gehen oder die den ersten verpasst oder übersehen haben.

 

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Via Regia 9. Tag 29.Mai 2012 Gotha/Siebleben – Mechterstädt

Ein wenig fühlt man sich wie in einem Zelt in dieser Pilgerunterkunft, ist sie doch im Dachstuhl der Werkstatt untergebracht. Die Lehm verputzten Wände wirken wie Zeltwände und der Dachstuhl wie das Gestänge.
In der Nacht habe ich wiederum sehr gut geschlafen, musste aber gegen 4 Uhr mal raus (War wohl doch ein Glas Rotwein zu viel gestern Abend.). Da die Toilette sich im Haus befindet, taste ich mich die steile Holzstiege hinunter, was im Halbschlaf und dem schummrigen Licht gar nicht so einfach ist. Da macht sich die Mitnahme einer Kopflampe bezahlt. Meine liegt leider irgendwo zwischen Roßbach und Stedten am Wegesrand, jedenfalls der Teil davon, der das Licht erzeugen sollte. Nur noch das Gummiband und die Grundplatte baumelten an meinem Rucksack. Schade, die Lampe war wirklich gut und die Batterien reichten recht lange. Ich hatte sie immer draußen am Rucksack hängen, da sie drinnen mal von allein angegangen war und dann die Batterien leer waren, als ich sie brauchte. Inzwischen habe ich aber eine neue baugleiche Lampe.

 

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Via Regia 8. Tag 28.Mai 2012 Vieselbach – Gotha

DSC08224-001Wir haben gut geschlafen bei Familie Tilp in Vieselbach und zu allem Überfluss hat Frau Tilp uns noch ein wunderbares, reichhaltiges Frühstück zubereitet. Herr Tilp hatte dann ein Einsehen, dass das so mit dem vollen Magen nichts wird mit dem Rucksack bis nach Erfurt und fährt uns mit seinem Auto bis zum Domplatz. Ich habe auch gar kein schlechtes Gewissen dabei. Es wäre uns auch heute etwas zu weit gewesen. Und die Gewerbegebiete zwischen Vieselbach und Erfurt sind wirklich nicht besonders erbaulich. Genug der Ausreden??
Die Straßen an diesem Montag Morgen sind fast menschenleer. Es ist Pfingstmontag und die meisten horchen wohl noch an ihren Matratzen. Uns soll es Recht sein. Bei wenig Verkehr auf den Straßen sind wir ruck zuck in Erfurt und laufen nach der Verabschiedung unseres Gastgebers, den Wegweisern folgend, die hier wieder recht häufig anzutreffen sind, zunächst in Richtung des EGA Geländes durch die Stadt.

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Via Regia 7. Tag 27.Mai 2012 Stedten – Vieselbach

Am Morgen hinter Stedten

Am Morgen hinter Stedten

Auch heute laufen wir nach dem kurzen Frühstück vor der Kirche in Stedten sehr früh los. Wir verabschieden uns nochmals von unserer neuen aber kurzen Bekanntschaft aus Gera, denn sie will erst später los ziehen in Richtung Erfurt. Ein prüfender Blick in den Schlafraum, die Küche und das WC – nichts vergessen – und los. Die Sonne geht gerade auf, als wir durch die noch feuchten Wiesen in Richtung Ottmannshausen laufen. Sie steigt wie an bisher jedem Tag in einen fast wolkenlosen Himmel. Man was haben wir bisher für ein Schwein mit dem Wetter! Die unbenutzte Regenkleidung ist unterdessen am Boden des Rucksackes angekommen und wir hoffen, dass die da auch an den nächsten Tagen bleiben kann.

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Via Regia 6. Tag 26.Mai 2012 Eckartsberga – Stedten

Frühstück in Eckartsberga

Frühstück in Eckartsberga

Die Sonne geht gerade auf hinter der Eckartsburg, als wir die Stadt Richtung Südwest verlassen. Zuvor haben wir vor dem idyllisch gelegenen Pfarrhaus noch ausgiebig gefrühstückt. Unsere Mitpilgerin schläft noch. Sie will lieber allein laufen, was in Anbetracht ihrer Beschwerden an den Füßen auch nachvollziehbar ist. Wir müssten unser Tempo sicher stark drosseln, um zusammen bleiben zu können. So gehen wir wieder bei schönstem Wanderwetter durch die morgendlichen Dörfer und Felder. Heute wollen wir bis nach Stedten am Ettersberg. Auch hier verspricht die Unterkunft außergewöhnlich zu werden. Denn diese befindet sich wiederum in einer Kirche. Die Schlafplätze sollen im Kirchturm der St. Kilian Kirche in Stedten untergebracht sein und im Pilgerführer versprach man uns eine schöne Aussicht von diesem Turm ins Weimarer Land.

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Via Regia 5. Tag 25.Mai 2012 Roßbach – Eckartsberga

Es war gestern Abend nicht so einfach mit dem Einschlafen. Eine große Gruppe Jugendlicher bewohnte außer uns noch das Jugendbildungszentrum. Ich glaube es waren Schwesternschüler und natürlich -innen. Das konnte man aus den unüberhörbaren (nein, ich lausche nicht!) Gesprächen am Nachbartisch heraushören, als wir am Abend noch auf der Terrasse gesessen hatten. Und etwas Alkohol muss ebenfalls geflossen sein. Denn mit der Nacht setzte dann auch eine rege Unterhaltung zwischen den Häusern ein. Etwa 250 Meter oberhalb gibt es noch ein älteres Nebengebäude. Und über diese Entfernung rief man sich dann so allerhand Sachen zu. Als pubertäres Geplänkel würde ich es mal bezeichnen. Na jedenfalls war an Schlaf die ersten zwei Stunden nicht zu denken. Wir wollten aber auch nicht die Spielverderber sein, waren schließlich auch mal jung.

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Via Regia 4. Tag 24.Mai 2012 Freyburg – Roßbach

DSC07848-001Am Abend noch ne Flasche Roten und wir hatten in dieser Nacht etwas besser geschlafen. Schnell was essen etwas löslichen Kaffee und alles einpacken, runter auf den Hof und los. Nur nicht so schnell mit den “jungen” Pferden. Denn Herr Fiedelak holt uns zurück in sein Büro. Er steht sehr feierlich auf, was ein wenig merkwürdig aussah in seiner Arbeitskleidung, nimmt bedeutungsvoll ein kleines Büchlein in die Hand. Aus den Herrnhuter Büchern liest er uns dann die Losung für diesen Tag vor und wünscht uns Glück auf den Weg. Wir bedanken uns herzlich und wünschen ihm auch alles Gute. Nun aber los. Zurück über die Unstrutbrücke zweigt der Weg rechts ab und führt linksseitig vom Ufer aus der Stadt.

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