Via Regia 10.Tag 30.Mai 2012 Mechterstädt – Eisenach

Heute ist nun der letzte Tag angebrochen, an dem wir auf der Via Regia unterwegs sind. Sicher wäre es auch schön gewesen, weiter bis Vacha zu gehen. Wir sind aber auch noch nie auf dem Rennsteig gewesen, obwohl wir sehr oft den Thüringer Wald besuchen, da wir dort Freunde haben. Und so stehen wir 8 Uhr, also heute etwas später, wieder auf der Straße, um diese Etappe anzugehen. Sie verspricht mit der Überschreitung der Hörselberge etwas  anstrengender und recht interessant zu werden. Warum heute so spät? Im Bodelschwingh – Hof gibt es ein hervorragendes Frühstück im Speisesaal und das wollten wir uns natürlich nicht durch die Lappen gehen lassen. Wir gehen nun wieder hinunter zum Ort Mechterstädt, um auf der am Vortag erkundeten Abkürzung wieder auf den Jakobsweg zu kommen. Auch an diesem Abzweig steht ein Wegweiser, wahrscheinlich für Pilger, die den Weg in umgekehrter Richtung gehen oder die den ersten verpasst oder übersehen haben.

 

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Via Regia 9. Tag 29.Mai 2012 Gotha/Siebleben – Mechterstädt

Ein wenig fühlt man sich wie in einem Zelt in dieser Pilgerunterkunft, ist sie doch im Dachstuhl der Werkstatt untergebracht. Die Lehm verputzten Wände wirken wie Zeltwände und der Dachstuhl wie das Gestänge.
In der Nacht habe ich wiederum sehr gut geschlafen, musste aber gegen 4 Uhr mal raus (War wohl doch ein Glas Rotwein zu viel gestern Abend.). Da die Toilette sich im Haus befindet, taste ich mich die steile Holzstiege hinunter, was im Halbschlaf und dem schummrigen Licht gar nicht so einfach ist. Da macht sich die Mitnahme einer Kopflampe bezahlt. Meine liegt leider irgendwo zwischen Roßbach und Stedten am Wegesrand, jedenfalls der Teil davon, der das Licht erzeugen sollte. Nur noch das Gummiband und die Grundplatte baumelten an meinem Rucksack. Schade, die Lampe war wirklich gut und die Batterien reichten recht lange. Ich hatte sie immer draußen am Rucksack hängen, da sie drinnen mal von allein angegangen war und dann die Batterien leer waren, als ich sie brauchte. Inzwischen habe ich aber eine neue baugleiche Lampe.

 

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Via Regia 8. Tag 28.Mai 2012 Vieselbach – Gotha

DSC08224-001Wir haben gut geschlafen bei Familie Tilp in Vieselbach und zu allem Überfluss hat Frau Tilp uns noch ein wunderbares, reichhaltiges Frühstück zubereitet. Herr Tilp hatte dann ein Einsehen, dass das so mit dem vollen Magen nichts wird mit dem Rucksack bis nach Erfurt und fährt uns mit seinem Auto bis zum Domplatz. Ich habe auch gar kein schlechtes Gewissen dabei. Es wäre uns auch heute etwas zu weit gewesen. Und die Gewerbegebiete zwischen Vieselbach und Erfurt sind wirklich nicht besonders erbaulich. Genug der Ausreden??
Die Straßen an diesem Montag Morgen sind fast menschenleer. Es ist Pfingstmontag und die meisten horchen wohl noch an ihren Matratzen. Uns soll es Recht sein. Bei wenig Verkehr auf den Straßen sind wir ruck zuck in Erfurt und laufen nach der Verabschiedung unseres Gastgebers, den Wegweisern folgend, die hier wieder recht häufig anzutreffen sind, zunächst in Richtung des EGA Geländes durch die Stadt.

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Via Regia 7. Tag 27.Mai 2012 Stedten – Vieselbach

Am Morgen hinter Stedten

Am Morgen hinter Stedten

Auch heute laufen wir nach dem kurzen Frühstück vor der Kirche in Stedten sehr früh los. Wir verabschieden uns nochmals von unserer neuen aber kurzen Bekanntschaft aus Gera, denn sie will erst später los ziehen in Richtung Erfurt. Ein prüfender Blick in den Schlafraum, die Küche und das WC – nichts vergessen – und los. Die Sonne geht gerade auf, als wir durch die noch feuchten Wiesen in Richtung Ottmannshausen laufen. Sie steigt wie an bisher jedem Tag in einen fast wolkenlosen Himmel. Man was haben wir bisher für ein Schwein mit dem Wetter! Die unbenutzte Regenkleidung ist unterdessen am Boden des Rucksackes angekommen und wir hoffen, dass die da auch an den nächsten Tagen bleiben kann.

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Via Regia 4. Tag 24.Mai 2012 Freyburg – Roßbach

DSC07848-001Am Abend noch ne Flasche Roten und wir hatten in dieser Nacht etwas besser geschlafen. Schnell was essen etwas löslichen Kaffee und alles einpacken, runter auf den Hof und los. Nur nicht so schnell mit den “jungen” Pferden. Denn Herr Fiedelak holt uns zurück in sein Büro. Er steht sehr feierlich auf, was ein wenig merkwürdig aussah in seiner Arbeitskleidung, nimmt bedeutungsvoll ein kleines Büchlein in die Hand. Aus den Herrnhuter Büchern liest er uns dann die Losung für diesen Tag vor und wünscht uns Glück auf den Weg. Wir bedanken uns herzlich und wünschen ihm auch alles Gute. Nun aber los. Zurück über die Unstrutbrücke zweigt der Weg rechts ab und führt linksseitig vom Ufer aus der Stadt.

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Via Regia 1. Tag 21.Mai 2012 Delitzsch – Kleinliebenau

Die Zeit vergeht wie im Fluge und ich habe oft gelächelt, wenn ältere Leute dies in Bezug zu ihrem Alter brachten. Jenseits der 50 bekommt man das dann auch mehr und mehr zu spüren und kann darüber gar nicht mehr so richtig lächeln. Und so ist er dann auch wieder schnell da, der Tag, an dem wir für 14 Tage unsere Haustür hinter uns verschließen.
und das soll alles in den Rucksack

und das soll alles in den Rucksack

Am Abend bevor wir losgehen, legen wir nochmals alles auf dem Fußboden aus, was wir glauben zu brauchen auf unserem Fußmarsch. Ich werde jetzt hier keine Packliste aufschreiben, nur soviel: Der größere der beiden Rucksäcke ist natürlich meiner (7,5 kg) und  der kleinere, der von Andrea (6,3 kg). Hinzu kommt noch je eine Flasche Wasser (1 kg). Da liegen wir wieder ganz im Limit und in etwa gleich mit dem, was wir auf dem Camino Frances auf dem Rücken hatten. Zusätzlich ist dieses Mal eine Isomatte mit von der Partie. Die wird ausdrücklich im Pilgerführer verlangt, den wir neben den Pilgerausweisen beim Verein ökumenischer Pilgerweg e.V. über diesen Link bestellt hatten. Der Pilgerfürer ist zwar sehr informativ und schön gestaltet aber mir ist er etwas zu schwer und zu groß.

 

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Ökumenischer Pilgerweg – die Vorbereitung

Der ökumenische Pilgerweg durch Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen (Via Regia)

 
1. die Vorbereitung
Mehr durch Zufall erfuhren wir von einem Pilgerweg, der fast direkt vor unserer Haustür vorbei führt, die Via Regia oder auch ökumenischer Pilgerweg durch Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen.
Wegzeichen des ökumenischen Pilgerweges

Wegzeichen des ökumenischen Pilgerweges

Der Weg hat seinen Anfang in Görlitz, verläuft über Bautzen, Kamenz, Großenhain, Strehla, Wurzen, Leipzig, Merseburg, Freyburg, Naumburg, Eckartsberga, Erfurt, Gotha, Eisenach bis nach Vacha, womit schon die wichtigsten Orte am Weg benannt sind.

Durch die Presse hatten wir von einem kleinen Pilger- und Kulturverein in Kleinliebenau bei Leipzig gehört, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Pilgern eine Unterkunft bereit zu stellen. Ein kleines Kirchlein, welches früher zum Rittergut gehörte wurde mittels Geldern vom Landkreis Delitzsch, von Sponsoren und durch viel Eigenleistung wieder zum Leben erweckt. Doch dazu später mehr.
Unser Interesse war nach unserem Camino Frances im Mai / Juni 2011 und den immer noch nachwirkenden sehr positiven Erlebnissen jedenfalls geweckt. Und wir wollten uns das ganze mal näher ansehen.

Also beschlossen wir Anfang 2012 von zu Hause aus los zu laufen.

 

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Camino Frances

Von 12. Mai bis zum 16. Juni 2011 waren wir gemeinsam auf unserem ersten Pilgerweg von Seant Jean Pied de Port bis nach Santiago de Compostela unterwegs.

Leider muss ich die Hoffnung auch hierüber etwas lesen zu können enttäuschen. Dieser Weg war etwas ganz besonderes und sehr persönlich. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, hierüber nichts zu veröffentlichen.

In den Unterkategorien könnt ihr jedoch die Fotos von diesem Weg sehen.

Zwischen diesen beiden Fotos liegen 800 Kilometer, 12 Kilogramm (bei mir!!) und manche Erkenntnis über sich selbst.

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vor dem Abflug in Berlin Schönefeld

 

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der letzte Etappenring auf meinem Wanderstock