ökumenischer Pilgerweg 2. Teil – Der Tag in Görlitz

Die breite Straße, in die sie alle gehen, scheint die richtige zu sein, sagte ich zu Andrea als wir aus dem Bahnhof kommen.. Berliner Straße, das klingt auch sehr bedeutend. Und schon folgten wir der Fußgängergruppe. Fast hätte ich die Grünphase verpasst, weil ich noch schnell ein Foto vom Bahnhof machen wollte. Schnell renne ich noch über die Straße.
Jugendstil Portal in der Berliner Straße

Jugendstil Portal in der Berliner Straße

Ja, das muss richtig sein hier. Denn die Straße geht in eine Fußgängerzone über – ein Indiz dafür, dass man sich dem Stadtzentrum nähert. Bis auf ein paar graue Überbleibsel, die auf Sanierung warten, waren bereits hier die Straßenzeilen schön anzusehen. Mir fällt ein großes Portal im Jugendstil auf der rechten Straßenseite auf, welches weit aus der Häuserflucht heraus ragt. Und schon habe ich wieder den Fotoapparat in der Hand. Da, ein Wegweiser! Wir befinden uns also auf dem Postplatz, gut sichtbar das Postgebäude in diesem Stil, in dem um die Gründerzeit wahrscheinlich alle Postgebäude in Deutschland gleichzeitig gebaut wurden.

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ökumenischer Pilgerweg 2. Teil – Der Tag der Anreise

Vor einer Reise hat man doch immer so Bilder im Kopf und möchte sich vorstellen, wie es dort wo man hin will aussieht und wie es sein wird. Und da die Wirklichkeit meist noch schöner oder zumindest anders ist, als das, was man sich ersponnen hat, laufen wir nun schon zum 5. Mal los, um die Bilder gerade zu rücken. Und nach 10 Tagen wollen wir wieder zu Hause anzukommen. Doch zuerst laufen wir mal zum unteren Bahnhof von Delitzsch. Es ist noch dunkel, das Haus ist kalt und der gestrige Tag steckt mir noch in den Knochen. Gestern war nämlich bei uns im Ort Landes – Erntedankfest. Eine Veranstaltung fand zusammen mit dem schon traditionsreichen Hoffest bei unserem ortsansässigen Kartoffelbauern statt. Schon Tradition ist es dabei auch, dass wir als Heimatverein und Freiwillige Feuerwehr bei der Ausrichtung helfen. Und so hatte ich etliche Meter Kabel verlegt, Lautsprecheranlagen installiert und am Abend wieder abgebaut. Da waren sicher wieder einige Kilometer zusammen gekommen und spät war es auch geworden.
und das nehmen wir alles mit

und das nehmen wir alles mit

Und das bedeutete, dass die letzten Vorbereitungen für unsere Reise erst spät am Abend statt fanden. Dazu hatte ich wie immer den gesamten Inhalt der Rucksäcke auf dem Boden verteilt, um ja nichts zu vergessen. Am Morgen dann noch mal ein prüfender Blick – alles da. Der Rucksack scheint nur halb voll zu sein, obwohl wir unser Abendessen und die Wegzehrung schon dabei haben. Vielleicht hätte es auch der kleinere Deuter getan, der allerdings 400 g schwerer ist. Na egal, nun ist alles gepackt, die frisch gewachsten Wanderschuhe, die mich die nächsten Tage durch Sachsen tragen werden, sind geschnürt. Schon klappert die Tür im Schloss und ein letzter Blick zurück lässt unser Haus im Dunkel verschwinden. Irgend etwas kneift noch. Es wird noch etwas dauern, bis ich die optimale Einstellung der Rucksack – Riemen gefunden habe. Stumm laufen wir nebeneinander her, noch etwas müde aber in froher Erwartung auf die kommenden Tage.

 

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