… leider möchte ich sagen.
Denn dieser Weg war insgesamt einer der schönsten, den wir bisher gegangen sind. Dazu beigetragen haben das meist ideale Wetter, die explosionsartig erwachende Natur, die wunderbar ausgewählte interessante Wegführung und nicht zuletzt die vielen Begegnungen mit interessanten und netten Menschen.
So viel im Voraus: Die sprichwörtliche Sturheit, die man den Norddeutschen nachsagt, haben wir nicht gefunden und auch nicht vermisst. Sehr oft wurden wir spontan angesprochen wegen unseres etwas ungewohnten Outfits und der großen Rucksäcke. Ja und dann ist man unter unzähligen Radfahrern doch etwas in einer Minderheit als Fußgänger. Einige konnten es gar nicht begreifen, wenn wir sagten, wo wir gerade her kommen. Wir waren ebenfalls nicht müde, den Weg unter Touristen und Einheimischen bekannter zu machen. Denn das ist es wirklich wert. Die viele Mühe, die sich die Organisatoren gemacht haben, die liebevoll hergerichteten Unterkünfte und das große Engagement, diesen Weg mit noch mehr Leben zu erfüllen, sind in meinen Augen nicht selbstverständlich. Und wir sind froh, Menschen angetroffen zu haben, die selbstlos ihre Zeit für den Weg zu opfern.
Sicher gibt es hier und da noch Unzulänglichkeiten, die mit etwas mehr Erfahrung und höherem Bekanntheitsgrad des Weges bestimmt bald überwunden sind. So gibt es z.B. einige Lücken in der Beschilderung. Gerade deshalb will ich versuchen, solche Stellen zu dokumentieren, damit die Organisatoren die Möglichkeit bekommen, hier nachzubessern oder zerstörte Schilder zu ersetzen. Sollen doch der Pilger seine Zeit nicht damit verbringen müssen, ständig nach dem richtigen Weg zu suchen (fragen bringt nichts, dazu ist der Weg noch zu unbekannt) oder die Nase in der Wegbeschreibung zu haben. Sondern er soll frei und unbeschwert im Kopf die Umgebung wahrnehmen oder seinen Gedanken nach gehen können. Auch aus diesem Grund habe ich den ganzen Weg mittels eines GPS Gerätes aufgezeichnet, ohne den Anspruch darauf zu erheben, ob dies der geplante und beabsichtigte Weg ist, den wir gefunden haben. Wir sind aber stets mit wachem Auge, meist stur nach der Beschilderung gelaufen. Und wenn doch mal Muscheln fehlten, dann haben wir sicher auch mal den falschen Weg genommen. Wenn das einem Leser auffallen sollte, so bitte ich um Wortmeldung, damit ich das im veröffentlichten Track verbessern kann. Insbesondere wenn ein Wegpate dies hier lesen sollte, bitte ich um Berichtigung. Das Ergebnis soll ein erstmals kompletter GPS Track im Internet und bei Open Street Map sein, der bei der Planung und der Orientierung helfen soll.
Wenn wir mal auf Abwegen waren, war es um so wichtiger, dieses GPS Gerät dabei zu haben, um auf den rechten Weg zurück zu finden. Ich habe zwar etwas dagegen, gerade auf einem Pilgerweg sich unter das Dogma eines elektronischen Gerätes zu begeben. Aber ich weiß nicht, wo wir z.B. auf der Etappe von Fürstenberg nach Diemitz heraus gekommen wären, hätten wir nicht diese 200g Zusatzgepäck dabei gehabt. Auf alle Fälle hätten wir am Ende einige Kilometer mehr in den Beinen gehabt.
So nach und nach möchte ich hier in gewohnter Weise die einzelnen Etappen beschreiben und Links zu interessanten Wegmarken und den bearbeiteten GPS Tracks veröffentlichen. Dort, wo wir meinen, dass Wegweiser fehlen oder zerstört worden sind, wird darauf hingewiesen. Auch auf die Gestaltung der Beschilderung und der Unterkünfte werde ich eingehen. Das soll keine Nörgelei sein, sondern gut gemeinte Hinweise, die aus einigen Erfahrungen von unseren bisherigen Pilgerwegen herrühren. Ich habe mich hier auch in eine gewisse Bringepflicht gebracht, weil ich es einigen Menschen am Weg versprochen habe, in dieser Beziehung eine Rückmeldung zu geben. Also bitte nicht falsch verstehen, wenn es hier und da auch kritische Meinungen gibt..
So, der Anfang ist gemacht. Das Ende dauert noch etwas. Wenn sich aber jemand spontan entschließen sollte, auf den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte (nachfolgend da ich schreibfaul bin “PWMSP”) zu gehen, sollte er das Ende meines Berichtes nicht abwarten und einfach los gehen. Wenn er jedoch zuvor Fragen hat, kann er ja hier mit mir in Kontakt treten. Ich werde versuchen alles zeitnah zu beantworten.
Wer auf das Abschneiden meiner Zeltausrüstung wartet, muss ich noch etwas gedulden.
Zwei wichtige Tipps habe ich aber bereits:
1. Da der Weg (noch) recht wenig begangen wird, ist es notwendig und im Interesse der Quartiergeber angebracht, rechtzeitig vorher anzufragen, ob die Unterkunft zur Verfügung steht. Das lässt befreiter laufen und erleichtert die Arbeit der Quartiergeber.
2. Unbedingt Mückentötolin (ich verzichte auf eine Markennennung) einpacken!
In diesem Sinne: Auf gehts, immer voran oder ganz traditionell: Ultreia
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