Was soll ich sagen, ich habe ausgezeichnet geschlafen. Die Sonne scheint wieder. Meinen Füßen geht es ganz gut und so machen wir uns nach einem kurzen Frühstück um 7 Uhr auf den Weg. Heute sind es nur 18 Kilometer bis Merseburg und der Weg verläuft laut Beschreibung häufig über Wiesen- und Feldwege und an Tagebau – Seen entlang. Gespannt sind wir beide auf die Unterkunft in Merseburg. Denn diese ist in der Neumarktkirche, direkt im Kirchenraum auf einer Empore unter gebracht. Das verspricht spannend zu werden.
Direkt nach Kleinliebenau verlässt man an der Autobanhunterführung unter der A9 den Freistaat Sachsen und wir sind nun in Sachsen Anhalt, dem Land der Frühaufsteher. Wer ist eigentlich auf diesen blöden Werbeslogan gekommen, der überall an den Autobahnen steht, wenn man die Landesgrenze zu Sachsen Anhalt überfährt? Was soll das suggerieren? Das alle anderen Langschläfer sind? Nun gut ein wenig Recht haben sie schon. Im Osten der Republik wird früher aufgestanden. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen mit Arbeitskollegen, die aus den “gebrauchten Bundesländern” kommen. Sie erscheinen etwas später und schauen dann etwas skeptisch, wenn man 15.30 Uhr das Haus schon verlässt, weil man bereits 6.30 Uhr da war.